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Gaza-Aktivisten schicken Medikamente aus Israel zurück

GAZA STADT, 17.05.2018 (TM) – Palästinenser aus dem Gazastreifen haben verhindert, dass ein mit Medikamenten beladener Lastwagen aus Israel den Grenzübergang Kerem Schalom passieren konnte. Der Lastwagen war vom israelischen Rettungsdienst „Magen David Adom“ entsandt worden, um der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu helfen. Die Aktivisten erklärten, sie würden die Hilfe nicht annehmen, da dadurch „das Bild der Besatzung geschönt werde“. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.

Aus dem Gazastreifen hieß es, Medikamente jeder Art müssten zurückgeschickt werden zu jenen, „die am Montag das Massaker gegen Unschuldige“ verübt hätten. Die palästinensischen Behörden seien aufgefordert worden, entsprechende Schritte zu unternehmen.

Hamas beklagt 50 Märtyrer

Die Terrororganisation Hamas hatte die Demonstrationen organisiert, die sich gegen den 70. Geburtstag des Staates Israel und die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem richteten. Die Hamas räumte allerdings mittlerweile ein, dass 50 der 62 Getöteten Mitglieder ihrer Gruppierung gewesen seien. Weitere Todesopfer waren Terroristen des Islamischen Dschihad. Sie wurden als „Märtyrer“ gewürdigt.

Der Grenzübergang Kerem Schalom war in den vergangenen Tagen dreimal von Gaza-Extremisten angezündet worden. Dadurch wurde der Warenterminal weitgehend zerstört, es entstand Schaden in Millionenhöhe.

Schwierige Lebensumstände

Die israelische Armee bemühte sich dennoch, den Übergang zumindest zeitweise provisorisch wieder zu öffnen, um Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Dort leiden rund zwei Millionen Menschen unter schlechtem Trinkwasser, einem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie stundenlangen Stromausfällen. Israels Regierung macht dafür die Hamas verantwortlich, die Millionen von Dollar für Raketen und den Bau von Terrortunneln ausgebe, anstatt sich um die eigene Bevölkerung zu kümmern.

Mittlerweile mehren sich die Hinweise, dass die hohe Zahl von Toten im Grenzgebiet von der Hamas bewusst geplant und herbeigeführt wurde. Die Islamisten hatten an Rückhalt in der Bevölkerung verloren, auch die arabischen Nachbarstaaten wandten sich von ihnen ab. Für einen Umschwung der öffentlichen Stimmung wurden Kämpfer und Zivilisten geopfert – ohne das Eingreifen der Ägypter (Fokus Jerusalem berichtete) wäre das Blutvergießen noch tagelang fortgesetzt worden. Die israelische Armee berichtete, ihre Soldaten seien beschossen und mit Steinen sowie Brandsätzen beworfen worden, zudem hätten „Demonstranten“ versucht, am Grenzzaun eine Bombe zu deponieren.

Weitere Hetze der Türkei

Währenddessen heizt die Türkei die Stimmung gegen Israel weiter an. Der türkische Außenminister Cavusoglu erklärte, Israel müsse sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen des „Massakers“ an der Gazagrenze verantworten. Ankara werde die Palästinenser bei der Anklage-Erhebung unterstützen. Der türkische Staatspräsident Erdogan nannte Israel einen „Terrorstaat“, der einen „Völkermord“ verübt habe.

Archivfoto: Israelische Soldaten fertigen am Kerem Schalom-Grenzübergang einen Lkw mit Hilfsgütern für Gaza ab. Doch Medikamente aus Israel sind derzeit unerwünscht. Foto: IDF

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