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Lieberman feuert Demonstranten im Iran an

JERUSALEM, 26.06.2018 (TM) – Massenproteste im Iran: Tausende haben auf den Straßen der Islamischen Republik gegen den wirtschaftlichen Niedergang des Staates demonstriert. Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman (59, Foto) hat sich auf ihre Seite gestellt: Er veröffentlichte auf Facebook einen Aufruf in persischer Sprache (Farsi), was sehr ungewöhnlich ist. Lieberman fragte die Iraner, wo ihr Geld hin gehe, und warf dem Regime in Teheran vor, hohe Beträge an dringend benötigten Finanzmitteln für Terroraktivitäten auf die Seite zu schaffen.

Lieberman schrieb: „Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten zuhause investiert das iranische Regime weiterhin Millionen in Syrien, in die Hisbollah, in den Islamischen Dschihad, in die Hutis im Jemen und in schiitische Milizen im Irak.“

Dem Iran droht schwere Wirtschaftskrise

Der Iran erlebt derzeit die heftigsten Proteste seit Jahren. Die Demonstranten sind sauer, weil die Preise ständig steigen und die Währung Rial drastisch an Wert verloren hat. Nach der Kündigung des Atom-Deals durch US-Präsident Trump befürchten viele Iraner neue Sanktionen, die den wirtschaftlichen Niedergang beschleunigen. Europäische Energiekonzerne wie Frankreichs Total, Italiens Eni und Saras, Spaniens Repsol und Sepsa und Griechenlands Hellenic Petroleum haben bereits begonnen, ihre Einkäufe von iranischem Öl einzuschränken.

In einer im staatlichen Fernsehen ausgestrahlten Rede machte der iranische Staatspräsident Hassan Rohani „ausländische Medienpropaganda“ für die Demonstrationen verantwortlich und beschuldigte die USA, einen Wirtschaftskrieg gegen Teheran zu führen. „Selbst im schlimmsten Fall verspreche ich, dass die Grundbedürfnisse der Iraner erfüllt werden. Wir haben genug Zucker, Weizen und Speiseöl. Wir haben genug Fremdwährung“, erklärte Rohani laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Helft uns, nicht Gaza“

Mit seiner Aktion hat Lieberman offenbar einen Nerv getroffen. Laut Medienberichten riefen iranische Demonstranten Slogans wie „Tod für Palästina“, „Helft uns, nicht Gaza“ und „Verlasst Syrien und kümmert Euch um Iran“. Regimetreue Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas gegen die Protestierenden vor. Nachrichtenagenturen meldeten heute, dass sich die Zahl der Demonstranten im Vergleich zum Montag noch erhöht habe.

Avigdor Lieberman kritisierte das Mullah-Regime in Teheran, aber er lobte die Iraner auch, und zwar für ihre Fußball-Nationalmannschaft. Die ist zwar nach einem 1:1 gegen Portugal bei der Fußball-WM ausgeschieden, aber der israelische Verteidigungsminister bescheinigte ihr in seinem Facebook-Post eine „wunderbare“ Leistung.

Foto: Hadas Parush / Flash90

Fokus Jerusalem berichtete:

#WeStandWithIsrael: Iraner unterstützen Israel auf twitter

 

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