zurück zu Aktuelles

Hamas erklärt indirekte Friedensverhandlungen für gescheitert

JERUSALEM / GAZA, 24.09.2018 (FJ) – Die Terrorgruppe Hamas, die im Gazastreifen regiert, hat die indirekten Verhandlungen mit Israel über einen langfristigen Waffenstillstand für beendet erklärt. Stattdessen sollen nun die gewaltsamen Proteste an der Grenze zu Israel verstärkt werden, wie der hochrangiger Hamas-Führer Sami Abu Zuhri bekannt gab. Er beschuldigte die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland, die sich stark gegen die von Ägypten vermittelten Gespräche ausgesprochen hatte. Die Verhandlungen seien an Streitigkeiten mit der Fatah-Partei gescheitert.
Randale an Gaza-Grenze eskaliert
Im Zuge der Ankündigung von Hamas-Führer Abu Zuhri versammelten sich vergangenes Wochenende mehr als tausend Menschen, um an der Grenze zu protestieren. Sie randalierten, warfen Sprengkörper, Steine und brennende Reifen. Israelische Soldaten setzten Tränengas ein und feuerten Schüsse ab. Bei Zusammenstößen mit dem Militär war am Freitag ein 21-jähriger Gaza-Palästinenser getötet worden, weitere elf wurden verletzt. Das gab das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza bekannt.
Luftwaffe beschießt Terrorzelle
Laut Darstellung der israelischen Armee feuerte die Luftwaffe auf Terroristen, als sie Brandballons Richtung Israel starten ließen. Normalerweise feuert das Militär zuvor Warnschüsse auf Personen ab, die Feuerballons steigen lassen. Vergangenes Wochenende waren mehr als ein Dutzend Brände durch Feuerballons in Südisrael verursacht worden. In den Wochen zuvor hatte es verhältnismäßig wenig Brandanschläge aus Gaza gegeben. Ein israelischer Soldat wurde durch Granatsplitter einer Rohrbombe leicht verletzt. Mehrere Personen hatten laut israelischer Armee außerdem versucht, den Grenzzaun nach Israel zu durchbrechen. Gemäß Israel ist insbesondere der Einsatz von scharfer Munition notwendig, um die Grenze zu verteidigen und zu verhindern, dass Menschenmassen auf israelisches Territorium eindringen. Israel hat wiederholt die Hamas beschuldigt, die Proteste zu ermutigen und sie als Deckmantel für Terroranschläge zu nutzen.

Foto: Nahe der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen kam es am Freitag, dem 21. September 2018 zu gewaltsamen Demonstrationen. Quelle: Abed Rahim Khatib / Flash90.

Weitere News aus dem Heiligen Land