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Brüchige Waffenruhe an Gaza-Grenze hält

JERUSALEM / GAZA, 14.11.2018 (FJ) – Der Waffenstillstand an der Grenze zu Gaza hält, nachdem in den vergangenen zwei Tagen mehr als 460 Raketen und Granaten von Gaza aus auf Israel abgefeuert wurden. Nach einer ruhigen Nacht ist das Leben am Mittwochmorgen in das südliche Israel zurückgekehrt. Schulen und Unternehmen sind mit Erlaubnis der israelischen Armee wieder geöffnet worden und Landwirte konnten sich an die Arbeit auf ihren Feldern machen. Auch der Zugverkehr südlich von Ashkelon wurde wieder aufgenommen.

Hunderte demonstrieren gegen Waffenruhe
Doch nicht alle Israelis begrüßen die Ruhe. Viele Menschen in Israel haben ihre Regierung aufgefordert, stärker durchzugreifen, um die Raketenbedrohung durch die Hamas langfristig zu beenden. In Sderot kam es wegen dem Deal mit der Terrororganisation Hamas zu Protesten. Hunderte Demonstranten blockierten Straßen und verbrannten Reifen. In Sprechchören sangen sie „Bibi geh nach Hause“, womit sie Premierminister Benjamin Netanjahu meinten. Zwischen Demonstranten und Polizisten kam es zu Konfrontationen. Wie der TV-Sender Hadashot berichtete, sollen für Mittwoch weitere Proteste und Straßensperren in Tel Aviv geplant sein.

Der zionistische Gewerkschaftsführer Avi Gabbay drückte seine Unterstützung für die Demonstranten aus. In seinen Augen habe die Regierung versagt, da sie die Gaza-Frage seit dem Krieg von 2014 „vernachlässigt“ habe. „Dies ist nicht die Zeit für einen weiteren fragilen Waffenstillstand. Dies ist die Zeit für eine echte diplomatische Initiative in Gaza, die sich an den Empfehlungen des Sicherheitsrates orientiert.“

„Können hoffnungsloses Leben unter Terrorismus nicht akzeptieren“
Gadi Yarkoni, Vorsitzende des Regionalrates von Eshkol, sagte in einer Stellungnahme gegenüber den Bewohnern: „Wir hatten zwei schwierige Tage. Zwei weitere Tage Leben im Schatten des Terrorismus und unter einem Pendel, das seit acht Monaten zwischen Notstand und Normalität schwingt.“ Von den israelischen Führern sowie der Armee erwarte er, dass sie den Gemeinden „wahren Frieden und wahre Ruhe bringen“. „Wir können die anhaltende hoffnungslose Realität eines Lebens unter der Bedrohung des Terrorismus, zu der Feuer, Ballone und Raketen gehören, nicht länger akzeptieren“, stellte Yarkoni klar.

Laut palästinensischen Angaben ist seit Dienstagnachmittag eine Waffenruhe in Kraft, die von ägyptischen Vermittlern ausgehandelt worden sei. Israel hat das bislang nicht offiziell bestätigt, jedoch am Dienstagabend eine „Rückkehr zur Normalität“ angeordnet. In Nähe der Gazagrenze halten sich weiterhin zusätzliche israelische Truppen auf.

Foto: Dieses Haus in Aschkelon wurde durch eine Rakete aus dem Gazastreifen am Dienstag, den 13. November 2018 vollständig zerstört. Quelle: Nati Shohat / Flash90.

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