Hamas nutzte al-Aqsa TV um Terroranschläge zu koordinieren
JERUSALEM, 15.02.2019 (FJ) – Der arabische TV-Sender al-Aqsa, sowie Journalisten aus dem Gazastreifen sollen angeblich als Agenten der Terrororganisation Hamas tätig gewesen sein. Das behauptet der israelische Geheimdienst Schin Bet. Der TV-Sender hat seinen Sitz in Gaza und wird von der radikalislamischen Hamas betrieben. Die Terrorgruppe soll ihn in zahlreichen Fällen benutzt haben, um Palästinenser aus dem sogenannten Westjordanland mit israelischen Ausweisen für Anschläge in Israel zu rekrutieren.
Laut Schin Bet wurden über Live-Sendungen geheime Nachrichten an Hamas-Agenten im sogenannten Westjordanland sowie in Ost-Jerusalem übermittelt. Dies geschah anhand von Koranversen, sowie subtilen Gesten der Moderatoren, wie zum Beispiel eine Tasse Tee auf einen Schreibtisch stellen oder eine Zeile aus einem Gedicht rezitieren.
Geheimcodes per Live-Sendung
Als Beispiel nennt der Geheimdienst den Fall eines geplanten Bombenanschlags auf einen Bus in der Stadt Lod. Der 21-jährige K. aus Hebron wurde von einem Mann aus Gaza für das Attentat angeworben. Der junge Mann aus Hebron hielt seinen Anwerber für einen Journalisten, da dieser während der Proteste an der Gazagrenze eine gelbe Presse-Weste trug. Um zu beweisen, dass das Angebot tatsächlich von der Hamas kam, wurde dem jungen Mann gesagt, er solle sich eine Passage aus dem Koran aussuchen und am nächsten Abend die Nachrichtensendung von Al-Aqsa TV anschauen. „Am nächsten Tag glaubte K. tatsächlich, mit einem Hamas-Agenten gesprochen zu haben, nachdem auf al-Aqsa TV über die gleichen Koranverse gesprochen wurde, die er gewählt hatte“, berichtete der israelische Sicherheitsdienst. Der junge Mann wurde verhaftet, bevor er den Sprengstoffgürtel für das Busattentat in Lod erhielt.
In einem anderen Fall wurde einem Rekruten ein geheimes Signal von einem Nachrichtensprecher übermittelt, als dieser eine Tasse Tee auf seinen Schreibtisch stellte und eine Zeile aus einem Lied wiederholte.
Laut Geheimdienst war die Schlüsselrolle des Fernsehsenders für die Terrorgruppe mit ein Grund dafür, dass das Hauptquartier von Al-Aqsa TV in Gaza im November von der israelischen Armee bombardiert wurde.
Israel beschuldigt seit langem die Hamas sowie andere Terrorgruppen, den Sonderstatus, der Journalisten gewährt wird, als Deckmantel für ihre ruchlose Aktivitäten zu nutzen.
Foto: Ein Nachrichtensprecher des Fernsehsenders al-Aqsa TV stellt eine Tasse auf seinen Schreibtisch. Der Geheimdienst von Schin Bet will darin einen Geheimcode an einen Agenten im sogenannten Westjordanland erkannt haben. Quelle: Screenshot Al-Aqsa TV / Schin Bet.
