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Regenreicher Winter stellt Herausforderung für verarmte Israelis dar

JERUSALEM, 08.03.19 (FJ) – In Israel wurde dieses Jahr der regenreichste Winter seit vielen Jahren verzeichnet. Während die meisten Bürger des Landes diese Entwicklung begrüßten, stellten der Niederschlag und die Kälte eine echte Herausforderung für die Sozialhilfeempfänger Israels dar. Bedürftige Senioren leiden oftmals besonders in dieser Zeit des Jahres. Benötigte Medikamente der Rentner werden nur zum Teil von der Krankenversicherung übernommen und die hohen Heizkosten im Winter machen es den Betroffenen beinahe unmöglich den Rest aus eigener Tasche zu zahlen. Die Häuser in Israel sind meist nur unzureichend isoliert und somit werden viele der Bedürftigen monatelang krank. 

Staatliche Zuschüsse reichen nicht aus, um Grundbedürfnisse zu decken

Laut einer jährlich veröffentlichten Studie leben 1,7 Millionen Israelis, die etwa ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, unter der Armutsgrenze. 92,4% der von Armut betroffenen Menschen gaben an, dass die staatlichen Zuschüsse es ihnen nicht oder nur teilweise ermöglichten, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Viele der Bedürftigen befinden sich im Rentenalter, unter ihnen einige Holocaust-Überlebende. Die Renten- und Sozialleistungen sind relativ gering, vor allem für solche, die nur wenige Jahre im Land arbeiteten, da sie erst vor kurzer Zeit einwanderten oder bei ihrer Ankunft nicht über eine anerkannte Ausbildung verfügten. Als die Regierung auf diesen Notstand im Jahr 2017 aufmerksam wurde, verabschiedete sie ein Gesetz, das rund 247.000 Senioren einen jährlichen “Heizungszuschuss” in Höhe von 562 NIS (ca. 130 Euro) gewährt. Aufgrund der schwierigen Umstände wird dieses Geld von den Empfängern häufig für Nahrungsmittel und Medikamente verwendet.

Wohltätigkeitsorganisation versucht den Mangel zu decken

Die Wohltätigkeitsorganisation Meir Panim versucht den Mangel der Notleidenden soweit wie möglich zu decken, um Menschen in finanzieller Not ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die Vorsitzende der Organisation, Mimi Rozmaryn, erzählte: „Meir Panim hat fünf Niederlassungen im ganzen Land, von denen sich vier in den kältesten Regionen Israels befinden: Safed, Tiberias, Or Akiva und im gebirgigen Jerusalem.“ Sie fuhr fort: „Im Winter bieten wir täglich heiße Suppen mit frischem Gemüse und Hühnerfleisch an, um die Menschen aufzuwärmen.“ Dieses Angebot wird in den Städten eifrig angenommen. Zudem bietet Meir Panim eine „Suppenküche auf Rädern“ an, bei welcher es sich um Imbisswagen handelt, der jeden Nachmittag von Schule zu Schule fährt, um gefährdete Jugendliche und Kinder mit einem ausgewogenen Mittagessen zu versorgen. So versuchen diese und andere Wohltätigkeitsorganisationen die Not der Bedürftigen zu lindern und den Mangel staatlicher Hilfe auszugleichen.

Foto: Suppenküche der Organisation Meir Panim in Jerusalem. Quelle: Flash90

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