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Hamas setzt Angriffe trotz offiziellem Waffenstillstand fort

GAZA, 28.06.19 (DK) – Die israelische Regierung und die radikalislamische Hamas haben sich in der vergangenen Nacht auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Übereinkunft kam unter der Vermittlung Ägyptens und der Vereinten Nationen zustande. Israel erklärte sich bereit Treibstoff für das einzige Kraftwerk im Gazastreifen liefern und die Fischereizone auf rund 27 Kilometer auszuweiten. Im Gegenzug stimmte die Hamas zu, ihre Angriffe durch Feuer- und Sprengstoff-Ballons im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen einzustellen. Dennoch wurden am Freitagmorgen erneut vier Brände, von Sprengstoff-Ballons ausgelöst, im Süden des Landes gemeldet.

Rund 100 Brände seit Sonntag

Israel erkennt Waffenstillstandsabkommen mit der Terrororganisation Hamas, welche im Gazastreifen seit über einem Jahrzehnt regiert, nicht offiziell an. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Sawa sollte das Abkommen jedoch ab Freitagmorgen in Kraft treten. Seit vergangenem Sonntag wurden in etwa 100 Brände im israelischen Grenzgebiet gemeldet, davon 30 am gestrigen Tag. Die Brände richteten erheblichen Schäden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und in Wäldern an. 

Oppositionspolitiker kritisieren Netanjahu

Eine Reihe von Oppositionspolitikern kritisierten den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu nach der Vereinbarung für den Umgang mit Gewalt aus dem Gazastreifen. „Heute Morgen dankten Hamas-Mitglieder Benjamin Netanjahu, wie bei einem immer wiederkehrenden Ritual, für die Wiedergutmachung, die er ihnen im Rahmen seiner üblichen Unterwürfigkeit anbot. Daraufhin schickten sie den Bewohnern des Staates Israel eine riesige Ansammlung von Luftballons mit einer Sprengladung“, schrieb der Parteichef von „Israel Beitenu“ (Unser Haus Israel), Avigdor Liberman, auf Twitter. „Wer nicht in der Lage ist mit der Terrorgruppe Hamas umzugehen, wird sich auch lediglich mit Worten einem Atom-Iran entgegenstellen können“, so Lieberman.

Seit einem blutigen Putsch im Gazastreifen kam die Hamas im Jahr 2007 an die Macht. Seitdem leben im Gazastreifen rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser, Strom und medizinischer Versorgung. Die angelieferten Rohstoffe werden oftmals für militärische anstatt für humanitäre Zwecke verwendet. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Foto: Brände in israelischem Gebiet nahe des Gazastreifens. Quelle: Aviv Hertz/TPS

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