16.07.2019

Nach Todesschüssen auf Jugendlichen: Polizist aus Hausarrest entlassen

JERUSALEM, 16.07.2019 (TPS/IH) – Das Magistratsgericht in Haifa hat den Hausarrest des Polizisten aufgehoben, der auf den jüdisch-äthiopischen Teenager Solomon Tekah geschossen hat. In Jerusalem kam es daraufhin erneut zu gewalttätigen Protesten.

Die Richterin lehnte einen Antrag der Ermittler auf eine Kaution von umgerechnet 12.500 Euro, sowie weitere Auflagen mit der Begründung ab, es gebe keinen Grund zur Annahme einer Justizbehinderung. Sie stimmte jedoch zu, dem Polizeibeamten zu verbieten, in die Abteilung zurückzukehren, in der er arbeitete und das Computersystem der Polizei zu benutzen.

Straftatbestand unklar

Die tödliche Schießerei, die im ganzen Land zu massiven Unruhen von Israelis äthiopischer Herkunft führte, wird derzeit noch untersucht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, welcher Straftatbestand dem Polizisten vorgeworfen wird.

Die Familie des erschossenen 19-Jährigen hat die Behandlung, die der beschuldigte Polizeibeamte bislang erhalten hat, scharf kritisiert. Am Montag schloss sie sich den Demonstration vor der Knesset gegen Polizeigewalt und Diskriminierung an. Die Protestler blockierten die Straßen in der Nähe des Parlaments und marschierten in Richtung Obersten Gerichtshof. Als die Aufständischen versuchten, Straßen im Zentrum zu versperren, löste die Polizei den Aufstand auf. Sieben Demonstranten wurden verhaftet.

Der Tod des israelischen Teenagers äthiopischer Abstammung Anfang des Monats hatte zu Massenprotesten und gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt. Solomon Tekah starb während eines Kampfes mit einem Polizisten, der außer Dienst war. Die äthiopische Gemeinschaft behauptet, dass er zu Unrecht erschossen wurde. Der Polizist gibt an, in Notwehr gehandelt zu haben.

Foto: Polizisten verhaften am Montag, den 15. Juli 2019 einen Mann in der Jaffa-Straße während Demonstrationen der äthiopischen Gemeinde gegen Polizeigewalt. Quelle. Yonatan Sindel / Flash90.

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