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Junger Soldat erstochen aufgefunden – Fahndung nach Tätern läuft

JERUSALEM / GUSH ETZION, 08.08.2019 (IH) – Ein junger Bibelschüler und Soldat ist am frühen Donnerstagmorgen nahe einer jüdischen Siedlung in Gush Etzion im sogenannten Westjordanland ermordet aufgefunden worden. Es handelt sich um den 19-jährigen Dvir Sorek aus der Siedlung Ofra. Er wurde erstochen, wie ein Armeesprecher mitteilte. Die Behörden gehen von einem Terroranschlag aus. Derzeit fahnden Armee, Polizei und Geheimdienst im gesamten Etzion-Gebiet südlich von Jerusalem nach dem oder den Tätern.

Seit Mittwochabend vermisst

Der 19-Jährige galt bereits seit Mittwochabend als vermisst. Gegen 3 Uhr morgens wurde seine Leiche an einer Straße gefunden, die zu Migdal Oz, einer Siedlung südlich von Bethlehem, führt. In Migdal Oz studierte der junge Mann an einer Bibelschule (Jeschiwa), parallel dazu war er dem Militär beigetreten. Obwohl er noch kein militärisches Training absolviert hatte, gilt er als Soldat der israelischen Armee. Zum Zeitpunkt seines Todes war er unbewaffnet und nicht in Uniform.

Bislang hat sich keine Terrorgruppe zu der Tat bekannt.
Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Dvir Sorek nicht dort getötet wurde, wo seine Leiche gefunden wurde. Israelische Medien spekulieren, dass er an einem anderen Ort entführt, erstochen und sein Leichnam dann nahe der Straße vor Migdal Oz abgelegt wurde.

Seine Mitstudenten sowie Rabbiner zeigten sich schockiert und bestürzt: „Er ging nach Jerusalem, um Geschenke für seine Rabbiner zu kaufen und auf dem Rückweg gab es einen Angriff. Man fand ihn, wie er die Bücher festhielt, die er gekauft hatte“, sagte sein Direktor, Rabbi Shlomo Wilk, dem Armeeradio. Sein Rabbi Sarel Rosenblatt beschreibt ihn als “sensiblen jungen Mann mit einem Herzen von Gold”.

Premierminister Benjamin Netanjahu, der auch Verteidigungsminister ist, verurteilte die Tat:
„Die Sicherheitskräfte sind jetzt auf der Suche nach dem verwerflichen Terroristen und begleichen die Rechnung“.

Israelische Militär- und Sicherheitskräfte am 8. August 2019 in der Nähe der jüdischen Siedlung Migdal Oz in Gush Etzion. Quelle: Gershon Elinson / Flash90.

Gibt es Parallelen zu Fall von 2014?

Das Militär untersucht derzeit, ob es sich um eine versuchte Entführung handelt, ähnlich wie im Juni 2014. Damals wurden die Bibelschüler Naftali Fraenkel, 16, Gilad Shaer, 16, und Eyal Yifrah, 19, im selben Gebiet des sogenannten Westjordanlandes entführt und ermordet. Die Attacke der Terrorgruppe Hamas führte schließlich zu einem Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.

In den letzten Monaten hatte der Geheimdienst Schin Bet davor gewarnt, dass die im Gazastreifen ansässige Hamas erhebliche Anstrengungen unternehme, Agenten für Angriffe im Westjordanland zu rekrutieren.

Titelbild: privat.

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