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Mord an Rina Schnerb: IDF verhaftet mutmaßliche Mitglieder verantwortlicher Terrorzelle

RAMALLAH, 04.10.2019 (DK) – Die israelischen Sicherheitskräfte haben mutmaßliche Mitglieder der, für den Bombenanschlag nahe Dolev verantwortlichen, Terrorzelle festgenommen. Bei dem Anschlag am 23. August kam die 17-Jährige Rina Schnerb ums Leben, während ihr Vater und Bruder nur leichte Verletzungen davon trugen. Nach monatelanger Fahndung hatte die israelische Armee (IDF) den mutmaßlichen Anführer der Gruppe, Samer Arbid, am Mittwoch vergangener Woche festgenommen. Nun wurde ein weiteres hochrangiges Mitglied, Walid Muhammad Hanatsheh, nahe der Stadt Ramallah verhaftet. Beide Verdächtigen sind bekanntlich langjährige Mitglieder einer Terrororganisation namens „Volksfront zur Befreiung Palästinas“.

Bei Verhaftungen kam es zu gewaltsamen Protesten

„Die Fahndung nach der Terrorzelle ist noch nicht beendet. Wir geben derzeit keine Informationen über Verhaftungen“, sagte der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet in einer Erklärung. Palästinensischen Medien zufolge, fanden die Verhaftungen am frühen Morgen hauptsächlich in der Gegend um Ramallah statt. Dies löste gewaltsame Proteste unter den Anwohnern aus, welche die israelischen Fahrzeuge mit Molotowcocktails und Steinen bewarfen. Insgesamt sollen 13 Männer festgenommen worden sein. 

Arbid wird nach Verhör ins Krankenhaus eingeliefert

Arbid war bereits Anfang September von den Sicherheitskräften festgenommen worden, wurde jedoch aufgrund mangelnden Beweismaterials nach kurzer Zeit wieder entlassen. Vergangenen Mittwoch wurde der 44-Jährige erneut in Haft genommen. Berichten der israelischen Medien zufolge, soll der Geheimdienst die Erlaubnis erhalten haben bei dem Verhör „außergewöhnliche Maßnahmen“ zu ergreifen. Diese Erlaubnis wird erteilt, wenn der Verdacht besteht, Informationen im Besitz des Angeklagten könnten einen bevorstehenden Terroranschlag verhindern. Kurze Zeit später wurde Arbid mit schweren inneren Verletzungen in das Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem eingeliefert. 

Der Anwalt Arbids, Mahmoud Hassan, beantragte beim Militärgerichtshof in Ofer die Entlassung seines Klienten, welcher „schweren Folterungen ausgesetzt“ worden sei. Arbid habe mehrere Rippenbrüche erlitten, leide unter Nierenversagen und würde momentan durch ein Beatmungsgerät am Leben gehalten, so Hassan. Das Justizministerium hat eine Ermittlung eingeleitet, um zu prüfen, ob die vom Shin Bet gebrauchten Methoden rechtswidrig waren.

Bild: Ein Bild der 17-Jährigen Rina Schnerb, welche bei einem Bombenanschlag nahe Dolev im August 2019 ums Leben kam. Quelle: Familienfoto

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