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Muslimischer Schuldirektor: Juden haben das Recht, auf dem Tempelberg zu beten

JERUSALEM, 15.10.2019 – Nahil Zoabi, ein muslimischer Schulleiter aus dem Dorf Na‘in im Norden Israels, hat bei einem Besuch des Tempelbergs ein überraschendes Statement abgegeben. Dem israelischen Nachrichtenportal Arutz Sheva sagte er, der Ort sei allen Religionen heilig und auch Juden sollten dort beten dürfen.

Zoabi, der seit 25 Jahren Lehrer und seit 15 Jahren Direktor einer Schule in Tamra ist, erklärte, er besuche regelmäßig die Al-Aksa-Moschee, um zu seinem Schöpfer zu beten. Seiner Ansicht nach solle jeder Mensch überall ohne Angst beten dürfen – das gelte besonders für den Tempelberg. „Der Tempelberg ist ein verbindender und zusammenführender Ort. Deshalb hat jeder Mensch, und sicherlich Juden, die auf dem Tempelberg beten wollen, ein Grundrecht darauf“, so Zoabi.

„Gläubige aller Religionen und Glaubensrichtungen sind eingeladen, mit Respekt und Toleranz auf dem Tempelberg zu beten. Ich würde mich mehr als freuen, neben Muslimen, die in der Al-Aksa-Moschee beten, jüdische Beter zu sehen, die mit gegenseitigem Respekt beten.“

Der Tempelberg in Jerusalem ist einer der umstrittensten heiligen Orte der Welt. Verwaltet wird das Gelände von der jordanischen Waqf-Stiftung. Juden dürfen das Plateau zwar besuchen, dort aber nicht beten. Muslime fürchten, Israel wolle dort den dritten jüdischen Tempel errichten.

Foto: Nahil Zoabi vor dem Felsendom auf dem Tempelberg. Quelle: Nahil Zoabi.

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