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Israel wird von Sturm heimgesucht: Stromausfall und Überschwemmungen

TEL AVIV, 27.10.2019 (DK) – In der Nacht zum Sonntag ist Israel von einem sogenannten Medicane, einem Sturmtief im Mittelmeerraum, heimgesucht worden. Am schwersten traf es dabei den Süden und die Mitte des Landes, so dass es in den Großstädten Tel Aviv und Beersheva zu Stromausfällen kam. Zudem mussten viele Schnellstraßen aufgrund von Überschwemmungen gesperrt werden. Zuvor hatte der tropische Sturm bereits für schwere Unwetter und Überschwemmungen in Ägypten gesorgt. Neun Menschen kamen dabei ums Leben. Trotz der Warnungen besuchten am Samstag rund 70.000 Israelis Nationalparks in den betroffenen Gebieten des Landes, wie etwa in der Region um das Tote Meer. Der Sturm wurde von schweren Gewittern begleitet. 

Wanderwege und Musikfestival wurden geschlossen

Aufgrund der Sturzflutgefahr in der Wüste, zu welcher es nach der langen Trockenzeit des vorhergehenden Sommers kommen kann, wurden mehrere Wanderwege geschlossen und ein Musikfestival in der Eshkol-Region musste kurzfristig abgebrochen werden. Die Feuerwehr befand sich in höchster Alarmbereitschaft. Mehrere Gemeinden in Südisrael richteten außerdem Notrufzentralen ein. Auch Beamte im Gazastreifen erklärten den Ausnahmezustand für bis Samstagabend gültig. Ein Junge aus Gaza kam jedoch ums Leben, da er einen Strommast während eines heftigen Regengusses berührte. 

Überschwemmungsgefahr in Südisrael

Ein tropenartiger Wirbelsturm im Mittelmeerraum ist ein seltenes meteorologisches Phänomen, das nur alle paar Jahre beobachtet werden kann. In einigen Fällen haben solche Stürme bereits die Stärke eines Hurrikans der Stärke 1 erreicht. Am Freitagabend berichtete die Meteorologin Ilanit Adler im israelischen Fernsehen, dass die kommenden Tage “schwer zu prognostizieren” seien. Sie erklärte, dass der Sturm “uns nicht mit derselben Stärke erreicht, mit der er Ägypten getroffen hat, und es besteht auch die Möglichkeit, dass er nachlässt und sich ganz auflöst.” Das Winterwetter solle auch in der kommenden Woche noch weiter anhalten und werde möglicherweise in Südisrael zu weiteren Überschwemmungen führen. 

Bereits vergangene Woche war Israel von Gewittern heimgesucht worden. Bei einem tragischen Unfall an einem Strand in Ashkelon wurden 5 junge Israelis vom Blitz getroffen und ein 14-Jähriger verlor dabei sein Leben. In Israel sind Unwetter dieser Art sehr selten.  

Bild: Ein Blitz erhellt den Himmel über Jerusalem. Quelle: Hodaya Kalman/TPS

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