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Israel belohnt Geimpfte mit einem „Grünen Pass“

JERUSALEM, 18.01.2021 (TG) – Die israelische Regierung will Menschen, die beide Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten haben, mit einem „grünen Pass“ belohnen. Dieses Dokument stattet die Inhaber mit gewissen Privilegien aus.

Lage bleibt weiterhin ernst 

Seit Wochen arbeiten in Israel die Impfzentren rund um die Uhr. Immer mehr Bürger werden so gegen das Corona-Virus immunisiert. Ihnen soll der „grüne Pass“ das Reisen ohne Quarantäne-Einschränkungen ermöglichen. Auch sollen sie an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen können. 
Der „grüne Pass“ ist ein Online-Dokument, das sich jeder, der dazu berechtigt ist, aus dem Internet herunterladen kann. Detaillierte Erklärungen dazu werden in den nächsten Tagen erwartet. Der „grüne Pass“ soll die Bürger dazu motivieren, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Aktuell haben 2,1 Millionen Israelis eine erste Impfdosis erhalten, 309.000 wurden bereits zweimal geimpft. Der volle Impfschutz wird den Wissenschaftlern zufolge eine Woche nach der zweiten Impfung erreicht. 
Israels oberster Corona-Manager Nachman Ash sieht die Lage in Israel aber weiterhin als kritisch an. Das Land befindet sich inmitten des dritten harten Lockdowns seit Beginn der Coronakrise. Dem ursprüngliche Plan der Regierung nach sollte der Lockdown am 21. Januar enden, doch nun scheint eine Verlängerung wahrscheinlich. „Das Gesundheitssystem ist überlastet … Krankenhäuser streichen nicht lebensnotwendige Behandlungen“, erklärte Ash. Der Coronavirus-Manager hält deshalb eine Verlängerung des Lockdowns für unumgänglich. Die Infektionszahlen seien zwar in den vergangenenTagen leicht gesunken, was laut Ash sehr ermutigend ist, doch weitere Vorsicht sei nötig. Erst die nächsten Tage würden zeigen, ob der Rückgang anhalte. Sorgen macht die hohe Zahl positiver Tests. Gestern waren es 9,6 Prozent – der höchste Wert seit Beginn der Pandemie.

Große Impfbereitschaft 

Israel hatte noch im Dezember 2020 angefangen, seine Bürger zu impfen. Zwischen dem jüdischen Staat und dem Pharma-Konzern Pfizer gibt es ein Abkommen: Israel lässt dem Unternehmen umfangreiche Daten über seine Impfkampagne zukommen. Im Gegenzug erhält Israel frühzeitig ausreichend Impfstoff, um seine Bevölkerung zügig zu immunisieren. Die israelischen Bürger zeigen generell eine große Impfbereitschaft. In ultraorthodoxen und arabischen Wohnvierteln gibt es allerdings Probleme. Ob der „grüne Pass“ die Impfungen positiv beeinflussen wird und was mit Bürgern passiert, die sich nicht impfen lassen, werden die nächsten Wochen zeigen. 

Bild: Die ganze Welt schaut auf Israel: Kein anderer Staat der Erde hat einen so hohen Anteil seiner Bevölkerung so schnell geimpft. Das Foto entstand in einem Jerusalemer Impfzentrum. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90

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