zurück zu Aktuelles

Österreich und Dänemark schmieden Impf-Allianz mit Israel

JERUSALEM, 05.03.2021 (TM) – Österreich und Dänemark wollen von „Impfweltmeister“ Israel lernen. Die drei Länder vereinbarten eine „Impf-Allianz“. Dabei geht es um den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und die künftige gemeinsame Beschaffung und Produktion von Impfstoffen gegen Covid-19. Das haben die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Donnerstag in Jerusalem vereinbart.

Kurz lobt Netanjahu

Sebastian Kurz lobte Netanjahu, der als einer der ersten die große Gefahr der Pandemie Anfang 2020 erkannt habe und „vielleicht der Hauptgrund war, warum wir in Österreich ziemlich früh reagierten“. Israel sei „das erste Land der Welt, das zeigt, dass es möglich ist, das Virus zu besiegen“, unterstrich der österreichische Regierungschef: „Die Welt schaut mit Bewunderung auf Israel.“

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz machte Netanjahu darauf aufmerksam, dass derzeit niemand wisse, wie lange die aktuellen Impfstoffe wirken. Niemand könne sagen, wann aufgrund der Mutationen eine neue Impfung nötig sei, ob nach zwei Jahren oder bereits nach einem halben Jahr. Deshalb müsse man Vorsorge treffen, um die Bevölkerung zu schützen.

Mette Frederiksen hob hervor, dass die drei Staaten seit Beginn der Pandemie eng kooperierten. Sie sagte, sie würde „auch gerne eine mögliche Zusammenarbeit bei klinischen Studien untersuchen“. „Wir können nicht zulassen, dass wir erneut überrascht werden. Wir haben neue Mutationen, vielleicht neue Pandemien, und vielleicht gefährden neue Gesundheitskrisen unsere Gesellschaften“, warnte die dänische Regierungschefin.

Kritik aus Frankreich

Dass die beiden EU-Staaten Hilfe in Israel suchen, hat zu Kritik aus Europa geführt. Frankreich beharrte darauf, dass das europäische System der beste Weg sei, um Solidarität innerhalb Europas zu gewährleisten. Kurz hatte dagegen erklärt, die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sei „zu langsam bei der Zulassung von Impfstoffen“, so dass Europa anfällig für Versorgungsengpässe sei.

Netanjahu besuchte mit den Gästen ein Fitnessstudio in Modi’in, um das israelische Grüne-Pass-System vorzustellen. Dadurch können vollständig geimpfte Personen an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen, einschließlich des Besuchs des Fitnessstudios. Kurz macht sich für einen solchen Pass innerhalb der EU stark.

„In ungefähr vier bis fünf Wochen werden wir alle über 50-Jährigen geimpft haben“, erläuterte Netanjahu. „In acht Wochen werden wir das Impfen aller über 16-Jährigen in Israel abschließen, mit Ausnahme der Menschen, die sich unter allen Umständen weigern, geimpft zu werden.“ Die Impf-Verweigerer könnten den grünen Pass durch einen aktuellen negativen Corona-Test ersetzen und dann ebenfalls die neuen Freiheiten genießen.

Bild: Fit fürs Impfen: In einem Fitnessstudio in Modi’in erklärte Israels Regierungschef Netanjahu (links) Kanzler Kurz und Ministerpräsidentin Frederiksen die israelische Impfstrategie. Foto: Avigail Uzi / Pool

Weitere News aus dem Heiligen Land