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Optimismus in Israel: Covid-19 ist auf dem Rückzug

JERUSALEM, 10.03.2021 (TPS/TM) – Vor zweieinhalb Monaten hat Israel seine Impfkampagne gegen das Coronavirus (COVID-19) gestartet. Mittlerweile hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung ihre erste Injektion erhalten. Die Statistik zeigt, dass die Infektionszahlen dramatisch sinken. Bei der Bevölkerung macht sich Optimismus breit: Das israelische Schulsystem ist fast vollständig offen, ein bedeutender Teil der Wirtschaft arbeitet wieder, Kultur- und Sportveranstaltungen sind in begrenztem Umfang möglich. Die Einkaufszentren haben geöffnet, was das Gefühl einer Rückkehr zur Normalität verstärkt.

Maskenpflicht gilt weiter

Dr. Sharon Elroi Price, Leiterin der Abteilung für öffentliche Gesundheitsdienste im Gesundheitsministerium, erklärte bei einer Pressekonferenz: „Wir können die Pandemie nun anders betrachten. Die Millionen von Geimpften ändern ihre Natur, was bedeutet, dass wir mehr Dinge öffnen können. “ Sie stellte jedoch klar, dass „Corona nicht hinter uns liegt. Wenn wir nicht auf uns selbst aufpassen, werden wir nicht in der Lage sein, die Wirtschaft weiter zu öffnen und die erlaubte Größe von Menschenansammlungen zu erhöhen.“ Die Maskenpflicht in Israel gilt vorerst weiter, obwohl es Vorschläge von Experten gab, sie im Freien abzuschaffen.

Tomer Lotan, Leiter des Corona-Managementzentrums, zeigte sich erleichtert, dass die Angst vor einem Anstieg der Infektionen nach dem Purim-Fest vor zwei Wochen unbegründet gewesen sei. Die Zahl der Infektionen sei danach nicht gestiegen, sondern weiter zurückgegangen. Israels oberster Coronavirus-Manager Professor Nachman Ash unterstrich den positiven Trend und sagte, er sehe derzeit keine Notwendigkeit für neue Schließungen während der Wahl oder der Pessach-Feiertage am Monatsende.

Professor Eran Segal, Computerbiologe am Weizmann-Institut und Experte für COVID-19, bezifferte den Rückzug des Virus aus Israel. Seit Mitte Januar gab es demnach 71% weniger Todesfälle, 55% weniger Fälle insgesamt, 45% weniger neue kritisch Kranke und 40% weniger kritisch kranke Patienten in Krankenhäusern.

Über fünf Millionen Israelis haben die erste Dosis des COVID-19-Impfstoffs erhalten, rund 55% der Bevölkerung, und über 3,9 Millionen Israelis – etwa 42% – haben die zweite Dosis erhalten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schätzte diese Woche, dass bis Ende April die gesamte erwachsene Bevölkerung in Israel geimpft sein wird.

Aus Furcht vor verschiedenen Coronavirus-Mutationen hält Israel seine Grenzen vorerst weiter geschlossen. Der Ben-Gurion-Flughafen ist eingeschränkt offen, hauptsächlich für Israelis, die aus dem Ausland in ihre Heimat zurückkehren wollen.

Palästinensische Arbeiter geimpft

Mittlerweile haben die israelischen Behörden damit begonnen, rund 120.000 palästinensische Arbeiter zu impfen, die sich regelmäßig in Israel aufhalten. Dafür wurden eigene Impfzentren an den Grenzübergängen und in den umstrittenen Gebieten eingerichtet. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat noch keine einzige größere Impfstoff-Lieferung erhalten. Von den wenigen Dosen, die Ramallah erreichten, wurde angeblich eine beträchtliche Anzahl an Freunde und Bekannte der Führungselite verteilt.

Bild: Der Lockdown ist vorüber, in der Jerusalemer Altstadt ist das Leben zurückgekehrt – vorerst ohne ausländische Touristen. Foto: Oliver Fitoussi/Flash 90

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