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Israels Vorhersage trifft ein: Iran beschleunigt Urananreicherung

JERUSALEM, 11.04.2021 (DK) – Das iranische Mullah-Regime hat neue Zentrifugen zur Beschleunigung der Urananreicherung in Betrieb genommen. Anlässlich des nationalen Tags der Atomtechnologie weihte Irans geistliches Oberhaupt Hassan Rohani 200 neue Zentrifugen in der Atomanlage Natans ein. Dabei drohte der Präsident, dass die Großmächte des Westens „große Verlierer“ sein würden, sollten nicht bald die aktuell verhängten Sanktionen gelockert werden. Als das internationale Atomabkommen im Jahr 2015 geschlossen wurde, hatte Israels Premier Benjamin Netanjahu eindringlich davor gewarnt, dass Teheran sich nicht an die vereinbarten Richtlinien halten würde. Diese Verheißung scheint sich nun zu bewahrheiten.

USA kehrt an den Verhandlungstisch zurück

Vor nunmehr drei Jahren setzte Netanjahu den damaligen US-Präsidenten Donald Trump über Verstöße der iranischen Regierung gegen gemeinsame Vereinbarungen in Kenntnis. Trotz flehendlicher Bitten vonseiten der Europäer, entschied Trump sich aus dem Abkommen auszusteigen. Israel, dessen Zerstörung sich die islamische Republik seit ihrer Gründung auf die Fahnen geschrieben hat, begrüßte diesen Entschluss. Sowohl auf der rechten als auch der linken Seite des politischen Spektrums, wird im jüdischen Staat vor Teherans Expansionsstreben im Nahen Osten gewarnt. Nun wird der amerikanische Rückzug vom Verhandlungstisch von dem neuen Präsidenten Joe Biden in Frage gestellt. 

Iran stellt neue Bedingungen

Derzeit laufen in Wien Verhandlungen über die Wiederbelebung des gescheiterten Atomabkommens. Zuletzt waren Frankreich, Deutschland, Großbritannien, China und Russland an dem Abkommen beteiligt. Nun sind auch die USA wieder mit von der Partie. Doch Rohani stellt fast unmöglich zu erfüllende Bedingungen. Unter anderem sollen die USA alle unter Präsident Trump verhängten Sanktionen aufheben, obwohl die Republik seit 2017 bedeutend größere Mengen an Uran anreichert. Deshalb könnte es sein, dass alle aktuellen Bemühungen zum Scheitern verurteilt sind. Doch Teheran könnte die Forderungen angesichts des immensen innenpolitischen Drucks auf die Regierung noch zurücknehmen. In den vergangenen Jahren hat die Wirtschaft des Landes unter den Sanktionen und den Folgen der Coronakrise stark gelitten. Auch den Mitgliedern des Atomabkommens dürfte diese Tatsache bekannt sein und wird ihnen in den Diskussionen zum Vorteil gereichen. 

Israel versucht indes, die iranische Wirtschaft auf anderem Wege zu boykottieren. In den letzten Jahren hatte das kleine Land zahlreiche iranische Schiffe im Mittelmeer angegriffen. Teheran hatte Jerusalem vergangenen Dienstag erneut für die Explosion eines Frachters verantwortlich gemacht. Über die zu eskalieren drohende Konfrontation zwischen den beiden Ländern und das Abkommen will sich US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit Regierungschef Netanjahu und dem zweiten Mann im Staat, Benny Gantz, am Sonntag beraten. Austin ist das erste Mitglied des neuen Kabinetts unter Biden, welches Israel eine offizielle Visite abstattet. 

Bild: Premierminister Benjamin Netanjahu spricht bei Pressekonferenz in Tel Aviv über geheimes iranisches Atomprogramm. Quelle: Miriam Alster/Flash90

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