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Witwe von Yehuda Dimentman bittet um Neuaufbau des Homesh-Außenpostens – Hamas erklärt jüdische Siedlungen zu legitimen Zielen

JERUSALEM, 20.12.2021 (NH) – Ethia Dimentman, die Witwe des ermordeten Yehuda Dimentman, hat sich an die israelische Regierung mit der Bitte gewandt, die Homesh-Siedlung in Samaria erneut zu errichten. Dies sei die angemessene Reaktion auf die blutigen Terrorattacke am Freitagabend. Ethia wies darauf hin, dass “mein Ehemann kein Testament hinterlassen hat, doch sei sein letzter Wille war, Thora in der zerstörten Homesh-Siedlung zu studieren.”

Homesh-Siedlung ist “illegaler Außenposten

Der umstrittene Homesh-Außenposten wurde 1978 auf palästinensischem Privatland nahe des Dorfes Burqa errichtet. Der Armeestützpunkt wurde nur zwei Jahre später entmilitarisiert und säkularen Juden als Wohnland übergeben. Während der zweiten Intifada verließen mehr als die Hälfte der Bewohner die Umgebung. Ultraorthodoxe Familien besiedelten daraufhin den Außenposten. 2005 wurde die Siedlung im Rahmen des sogenannten Abkoppelungsplanes von Ministerpräsident Ariel Sharon abgegeben. 70 Familien wurden umgesiedelt und die Siedlung zerstört. Seit 2009 ist eine neu errichtete Thora-Schule vor Ort tätig. Yehuda war einer der Thora-Studenten an der religiösen Einrichtung.

Yehudas Blut ist zu kostbar

Yehudas Vater, Mordechai Dimentman, erklärte, er habe 12 Kinder – jetzt seien es nur noch 11. Alle seine Söhne hätten in Eliteeinheiten der israelischen Armee gedient und seien sicher aus Gaza, den Golanhöhen und dem Libanon heimgekehrt. Das Gesuch der Familie, die Siedlung in Gedenken an ihren ermordeten Sohn, Ehemann und Vater wieder aufzubauen, stieß bei der israelischen Armee auf taube Ohren. Am Sonntag wurden einige provisorische Neubauten, die über das Wochenende errichtet wurden, zerstört. Die Thora-Schule blieb jedoch intakt.

Hamas erklärt jüdische Siedlungen zu legitimen Terrorzielen

Inzwischen kündigten die Hamas und der Islamische Dschihad an, ihre Terroranschläge gegen Israel vor allem in Jerusalem und im sogenannten Westjordanland zu verstärken. Sie erklärten jüdische Siedlungen zu legitimen Zielen in ihrem Kampf gegen die sogenannte “zionistische Besatzung”. Der Pakt zwischen den beiden Terrorzellen stellt eine große Herausforderung für die palästinensische Autonomiebehörde, kurz PA, dar. Sicherheitskräfte der PA versuchen massiv gegen Terrorangriffe der Hamas und des Islamischen Dschihads vorzugehen. Die Behörde möchte Unruhen und Instabilität in der Umgebung vorbeugen. “Die Handlungen der Hamas und des Islamischen Dschihad sind gegen die Interessen unseres Volkes”, so ein palästinensischer Beamter aus Ramallah. Die beiden Terrororganisationen hoffen durch ihre terroristischen Aktivitäten den Anschein zu erwecken, dass der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, die Kontrolle über die Situation verloren hat. Palästinensischen Quellen zufolge wurden in den vergangenen Wochen Dutzende Terroranhänger festgenommen und verhört.

Die Eltern der verdächtigen Terroristen aus Jenin, die am Sonntag von israelischen Sicherheitskräften festgenommen wurden, erklärten dem palästinensischen Al-Quds Network, sie seien stolz auf ihre Söhne.

Versuchte Messerattacke am späten Sonntagabend

Den Terror-Drohungen der Hamas folgte eine versuchte Messerattacke am Sonntagabend. Ein 20-jähriger Palästinenser aus dem Dorf Anata versuchte auf dem Parkplatz in der Nähe des Damaskustores auf zwei ultraorthodoxe Juden einzustechen. Die beiden Männer konnten flüchten und wurden nur leicht verletzt. Der Terrorist wurde einige Minuten später von israelischen Sicherheitskräften gestellt und die Tatwaffe konfisziert.

Titelbild: Ethia Dimentman, die Witwe von Yehuda Dimentman, mit ihrem neun Monate altem Sohn und ihrer Schwiegermutter während einer Pressekonferenz im Hause der Familie in Mevaseret Zion am 19. Dezember 2021. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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