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Stürmischer Start ins neue Jahr: Überschwemmungen und gesperrte Straßen in ganz Israel

JERUSALEM, 02.01.2022 (NH) – Im jüdischen Staat hat das neue Jahr stürmisch begonnen. Gesperrte Straßen im Norden und Süden des Landes, Überflutungen und Warnungen vor Sturzfluten begleiteten den Jahreswechsel in Israel. Grund dafür waren außerordentlich starke, winterliche Regenfälle. Der heftige Niederschlag im Heiligen Land soll voraussichtlich bis zum Ende der ersten Woche des neuen Jahres andauern.

Temperatursturz und Niederschläge im ganzen Land

Der Süden Israels verzeichnet die stärksten Niederschläge des Landes. Mehrere Abschnitte der Autobahn “40” mussten wegen Überschwemmungen gesperrt werden. In der Region kommt es oftmals zu plötzlichen, oft tödlich endenden Sturzfluten, wenn ausgetrocknete Täler nach sintflutartigen Niederschlägen binnen kürzester Zeit zu reißenden Flüssen werden.

Die israelische Natur– und Parkbehörde hat am Samstag alle Wanderwege und beliebte Routen auch im Norden Israels für Besucher gesperrt. Schwere Gewitter hatten viele Gebiete überflutet. Die Sperrungen der Trails kommen infolge der nationalen Katastrophe im April 2018. Damals ertranken zehn Jugendliche bei einem Ausflug in der Arava-Wüste im Süden Israels aufgrund einer unerwarteten Sturzflut.

Sturm Carmel eröffnete die Wintersaison

Die heftigen Regenfälle über das Neujahrswochenende suchten Israel nach dem Sturm “Carmel” heim. Der Wintersturm im vergangenen Monat war der Erste in der Geschichte des Landes, der von israelischen Meteorologen den historischen Namen “Carmel” erhalten hatte. Bis dato wurden Stürme nicht mit besonderen Namen versehen. Doch der amerikanisch-europäische Brauch, Stürme zu benennen, hielt im vergangenen Jahr auch in Israel Einzug. Jerusalem beschloss zusammen mit Griechenland und Zypern im vergangenen Sommer bedeutenden Wetterereignissen Namen zu geben. Gemeinsam setzten die drei Länder Kriterien auf, ab wann eine Schlechtwetterfront mit einem besonderen Titel versehen wird. Tatsächlich trifft sich Israel wöchentlich mit seinen beiden Nachbarländern online, um sich über die Wettervorhersage zu beraten. Demnach sollen ab jetzt auch extreme Hitzewellen, die auf alle drei Staaten Einfluss haben, Namen bekommen. Die Namensgebung sollen den Meteorologen in den drei Ländern die Kommunikation und die Verfolgung der Wetterfronten vereinfachen.

Der Wintersturm Carmel forderte im letzten Monat allein in Israel vier Menschenleben. Bei den Opfern handelt es sich um drei Obdachlose, die in der Mittelmeermetropole Tel Aviv und der benachbarten Stadt Bat Yam an Unterkühlung verstarben. Die vierte Person kam bei einem witterungsbedingten Autounfall ums Leben.

Die Überschwemmungswarnungen im Süden und Norden Israels gelten auch für die kommenden Tage.

Titelbild: Menschen suchen an der Jaffastraße in Jerusalem Schutz vor dem Regen. Foto: Olivier Fitoussi / Flash90

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