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Altes hebräisches Amulett am Altar von Josua Ben Nun entdeckt

JERUSALEM, 27.01.2021 (NH) – Israelische Archäologen staunen über einen Tausende von Jahren alten biblischen Fund: Bei einer Opferstätte, die wahrscheinlich der alttestamentliche Israeliten-Führer Josua Ben Nun errichtet hat, wurde ein hebräisches Amulett entdeckt.

Biblische Ausgrabungsstätte

Die spannenden Ausgrabungen auf dem biblischen Berg Ebal wurden in den Jahren 1982 bis 1988 von dem inzwischen verstorbenen Universitätsarchäologen Adam Zertal und dem Forscher Zvi Königsberg durchgeführt. Sie legten damals den Altar von Josua Ben Nun frei. Ein Großteil des Geländes blieb jedoch unberührt. Die archäologischen Analysen mussten zum damaligen Zeitpunkt eingestellt werden, aus Angst, zerbrechliche Artefakte unabsichtlich zu zerstören. Mit der heutigen Technologie ist es den Forschern jedoch möglich, die Erde um den Altar zu untersuchen.

Das Amulett aus Blei zeigt den althebräischen Buchstaben Alef (der erste Buchstabe im hebräischen Alphabet) und ein Zeichen, das einer Lotusblume gleicht. Bei der Lotusblume handelt es sich um ein wichtiges Symbol aus dem alten Ägypten. Die Forschung über die genaue Herkunft und die Bedeutung des winzigen, nur 2,2 Zentimeter großen Anhängers läuft noch.

Koschere Opferstätte der Israeliten

Wartet man jedoch nicht auf archäologische Erklärungen über den Ursprung des Anhängers und sucht nach Antworten in der Bibel, wird man schnell fündig. Das Buch Josua beschreibt, wie der Anführer der Israeliten, der die Eroberung Kanaans befehligte, nach der Überquerung des Jordan einen Altar auf dem Berg Ebal baute.

Auch die Tatsache, dass rund um das rituelle Gebiet nur Knochen von als koscher geltenden Tieren ausgegraben wurden, unterstreicht die Gemeinsamkeiten zwischen in der Bibel beschriebenen Altären und der Fundstätte im sogenannten Westjordanland. Das Amulett könnte sich so als eines der wertvollen Mitbringsel der Israeliten aus Ägypten entpuppen. Professor Adam Zertal war damals der Annahme, dass es sich bei dem Altar um die Opferstätte handelt, an welcher die sogenannte Bund-Zeremonie im Buch Josua durchgeführt wurde.

Die Ausgrabung von Josuas Altar auf dem Berg Ebal war eine der bedeutendsten geschichtlichen Entdeckungen des Heiligen Landes. Die archäologischen Funde werden als Beweis der biblischen Wurzeln des jüdischen Volkes in Judäa und Samaria angesehen. Josuas Altar ist der einzige bekannte Überrest aus der Zeit der Eroberung des verheißenen Landes.

Titelbild: Das Amulett wurde in der Erde an Josuas Opferstätte gefunden. Foto: Roy Hadi/ Samaria Spokesperson

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