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Nach Verbot in Russland sucht die Jewish Agency nach Möglichkeiten, weiter für Einwanderung nach Israel zu werben

JERUSALEM, 11.08.2022 (MS) – Die Jewish Agency will ihre Arbeit in Russland nicht beenden, auch wenn sie nicht mehr physisch dort vertreten sein darf. Bei einem Treffen des Vorstands in Jerusalem wurde über Wege diskutiert, wie die Einwanderung nach Israel weiterhin gefördert werden kann, ohne die neuen russischen Gesetze zu missachten.

„Die Jewish Agency wird ihre gesamte Arbeit zur Alija (Einwanderung) von Israel aus online oder per Telefon durchführen“, sagte eine Quelle. „Das Problem ist, dass es keine Möglichkeit geben wird, die Alija aus Russland zu fördern, etwas, das die Agentur seit Jahren erfolgreich tut.“

Aufgaben der Agentur

Die Jewish Agency betreibt in Russland Sonntagsschulen, unterstützt lokale Gemeinden bei der Organisation von Veranstaltungen zu jüdischen Feiertagen und organisiert Jugendaktivitäten, die die Teilnahme an langfristigen Programmen in Israel fördern.

Ihre wichtigste Aufgabe ist jedoch die Förderung der Alija nach Israel. Das beinhaltet nicht nur Werbung für das Land, sondern auch Hilfe bei der Einwanderung selbst, den Umgang mit israelischen Behörden und Unterstützung bei der Ansiedlung im Land.

Präsident Herzog schreitet ein

Inmitten der Drohungen, die Tätigkeit der Agentur in Russland zu unterbinden, sprach Präsident Herzog am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Rahmen der israelischen Bemühungen, diese Entscheidung zu kippen.

Die beiden Präsidenten sprachen über bilaterale Angelegenheiten zwischen den beiden Ländern, die Herausforderungen der jüdischen Diaspora und die anhaltende Krise mit der Agentur.

Putin sagte Herzog, er werde sich weiterhin für das Gedenken an den Holocaust einsetzen, und versprach, den jüdischen Gemeinden in Russland beizustehen. Einem Sprecher Herzogs zufolge war das Gespräch offen und ehrlich, wobei beide Seiten wichtige Bereiche der Zusammenarbeit zwischen ihren beiden Ländern hervorhoben.

Ein Sprecher der Jewish Agency zeigte sich kämpferisch, als er sagte: „Die Agentur hat nicht die Absicht, ihre Aktivitäten einzustellen und Russland zu verlassen. Wir werden uns den Anforderungen des russischen Rechts anpassen und in dessen Rahmen arbeiten, aber wir werden weiterhin in Russland präsent sein und dort tätig sein, soweit dies für uns rechtlich möglich ist.“

Titelbild: In Israel gibt es eine große Gemeinde russischer Einwanderer, aber es gibt für die Jewish Agency immer noch viel zu tun. Foto: Anna Kaplan/ Flash90. 

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