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Umfrage: Ultraorthodoxe sind die glücklichsten Menschen in Israel

JERUSALEM, 27.09.2022 (TM) – Die meisten Israelis sind mit ihrem Leben im Heiligen Land sehr zufrieden, trotz extrem hoher Preise und der ständigen Bedrohung durch Terror. Die glücklichste Bevölkerungsgruppe sind die ultraorthodoxen Juden. Das hat eine Umfrage ergeben, die von der Tageszeitung Maariv zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana veröffentlicht wurde.

Ältere sind zufriedener

65 Prozent der Israelis antworteten, dass Israel ein guter Ort zum Leben ist. 33 Prozent sagten, dass sie das nicht glauben, und 2 Prozent antworteten nicht. Die Auswertung der Antworten zeigt, dass der Grad der Zufriedenheit mit dem Alter der Befragten zunimmt: 77 Prozent der über 61-Jährigen glauben, dass Israel ein guter Ort zum Leben ist. Bei jungen Leuten bis 29 Jahren erklärten das nur 51 Prozent.

Was beunruhigt die Israelis? Das größte Problem sind die hohen Lebenshaltungskosten (68 %). Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen den Befragten aus verschiedenen Gruppen. Danach folgen mit großem Abstand palästinensischer Terrorismus (32 %), hohe Immobilienpreise (18 %), Kriminalität (13 %) und politische Instabilität (12 %).

Gläubige sind glücklicher

Generell sind die ultraorthodoxen Juden am glücklichsten (82 %), gefolgt von den Religiösen (71 %), den Säkularen (63 %) und den Traditionellen (48 %). Dass ausgerechnet die Strenggläubigen am glücklichsten sind, mag überraschen. Außenstehenden erscheinen sie eingeschränkt durch eine Vielzahl von religiösen Regeln und abhängig vom Rat ihrer Rabbiner. Dr. Nechumi Yaffe von der Universität Tel Aviv hat ein Forschungsteam geleitet, das sich damit befasste. Ihr Fazit: „Religiöse Menschen haben tendenziell einen stärkeren Sinn für Gemeinschaft, Zusammenhalt, Rituale und familiäre Bindungen.“ Die Wissenschaftler ermittelten, dass ultraorthodoxe Befragte bei emotionalem Wohlbefinden die höchsten Werte erreichten und bei Depressionen, Stress und Angst die niedrigsten aller Bevölkerungsgruppen in Israel.

Die Maariv-Umfrage wurde am 21. und 22. September unter einer repräsentativen Stichprobe der erwachsenen Bevölkerung in Israel ab 18 Jahren durchgeführt. Befragt wurden sowohl Juden als auch Araber. 

Bild: Großrabbiner Moshe Natan Neta Goldman freut sich mit seinen Anhängern in Meron, Nordisrael. Foto: David Cohen / Flash90

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