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Erneut schwere Gefechte in Jenin – USA zeigen sich besorgt

JERUSALEM, 29.09.2022 (LS) – Bei bewaffneten Zusammenstößen mit den israelischen Streitkräften in Jenin sind am Mittwoch vier Palästinenser getötet und 44 weitere verwundet worden, nachdem die israelischen Streitkräfte ein Haus in der palästinensischen Stadt umstellt hatten.

Widerstand gegen die Festnahme

Die Armee und die Grenzpolizei gaben bekannt, dass sie versuchten, zwei gesuchte Terror-Verdächtige festzunehmen. Nachdem die einen Sprengsatz in Richtung der israelischen Streitkräfte geworfen hatten, antworteten die Soldaten mit Schüssen und töteten die beiden Terroristen. Danach kam es zu Schusswechseln.

Die beiden Palästinenser waren in jüngster Zeit an verschiedenen Schießereien beteiligt gewesen, darunter ein Anschlag auf ein Fahrzeug des Verteidigungsministeriums in der Nähe von Jalameh Anfang des Monats. Die beiden planten laut Armee außerdem für die nahe Zukunft größere Terroranschläge.

Einer der Getöteten war der Bruder des palästinensischen Terroristen, der im April in der Dizengoff-Straße in Tel Aviv drei Menschen tötete. Sein Vater, Fathi Hazem, und andere Mitglieder seiner Familie sind seit dem Anschlag auf der Flucht. Fathi hat in Videos, die von palästinensischen Medien verbreitet wurden, häufig zu Gewalt und Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften aufgerufen.

Amerika ist besorgt

Die Biden-Administration nutzte die Gelegenheit, um ihre Besorgnis über die sich verschlechternde Sicherheitslage im sogenannten Westjordanland zu äußern. Ein Sprecher erklärte, in diesem Jahr seien über 100 Palästinenser getötet worden und dies bereite dem Weißen Haus große Sorgen.

Die Einsätze der israelischen Armee in Judäa und Samaria haben zu über 2000 Festnahmen von Terror-Verdächtigen geführt. Die 100 getöteten Terroristen waren nach offiziellen Angaben an Angriffen auf Israelis beteiligt, hatten sich gegen Festnahmen gewehrt oder planten Terroranschläge.

Während die USA eine Deeskalation „auf beiden Seiten“ fordert, sieht die israelische Armee, dass die Palästinensische Autonomiebehörde die Kontrolle über ihr Gebiet verliert. Teilweise waren auch Sicherheitskräfte der Autonomiebehörde an Anschlägen und Kämpfen mit der israelischen Armee beteiligt. Zentren des Konflikts sind die Städte Jenin und Nablus. Eine Deeskalation ist vorerst nicht wahrscheinlich.

Titelbild: Um Terroristen festzunehmen, muss die Armee tief in palästinensisches Gebiet eindringen, wo heftiger Widerstand auf sie wartet. Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90

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