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Unfassbar: Bewohner Hebrons erhängen und erschießen Hunde – der Grund: Eine Geldprämie vom Bürgermeister

JERUSALEM, 06.11.2022 (NH) – “20 Schekel für jeden toten Hund, der vor der Stadtverwaltung abgegeben wird!” Mit diesem Versprechen eröffnete der Bürgermeister von Hebron, Taysir Abu S., eine brutale Jagd auf die streunenden Hunde in Hebron und der Umgebung. Die sozialen Netzwerke füllten sich über das Wochenende mit grausamen Videos, die palästinensische Bewohner der Stadt bei ihrer Jagd auf die Vierbeiner dokumentieren. Die Tiere werden zu Tode geprügelt, erhängt und erschossen. Fotos, die in den sozialen Medien kursierten, zeigen unter anderem ein Fahrzeug mit Dutzenden toten Hunden in einem Anhänger.

Geldprämie für unmenschliche Tierquälerei

Ein junger Araber lächelt in die Kamera. Er steigt aus seinem Auto, ruft nach dem hellbraunen Streuner am Straßenrand und schießt. Drei Kugeln treffen das Tier, tot ist er nicht. Der Vierbeiner schreit verzweifelt. Der Täter blickt stolz in die Kamera und filmt den Todeskampf des Tieres. Es sind Momente, die einen Tierfreund an der Wahrheit der Aufnahmen zweifeln lassen. Zu grausam ist das Filmmaterial. Doch schnell wird der Grund für das grausame Phänomen in den Straßen Hebrons klar: ein Aufruf des Bürgermeisters der Stadt, das Problem der streuenden Vierbeiner radikal zu lösen. “Jeder, der einen Hund tötet oder uns einen streunenden bzw. toten Hund übergibt, wird mit 20 Schekel entschädigt”, so Taysir Abu S. Die 5-Euro-Initiative des Bürgermeisters stieß bei den Anwohnern auf breite Unterstützung und schnell häuften sich vor dem Rathaus Kadaver von getöteten Vierbeinern. Tierorganisationen rechnen damit, dass Dutzende, wenn nicht Hunderte Vierbeiner in den vergangenen 72 Stunden getötet wurden.

Israelische Hundefreunde auf den Barrikaden

Abu S. Aufruf wurde in Israel heftigst diskutiert und kritisiert. Dr. Michael Ettinger, Vorsitzender des israelischen Tierärzteverbandes, zeigte sich schockiert: “Das ist Grausamkeit auf einem Niveau, dass mit Worten nicht erklärt werden kann.“ Der Vorsitzende erklärte, der Umgang mit streunenden Tieren sollte mit Sensibilität, Professionalität und Mitgefühl geschehen. “Sicher ist, dass es ungeheuerlich ist, die Öffentlichkeit zu ermutigen, Tiere gegen eine finanzielle Belohnung zu töten”, unterstrich Ettinger in seiner Erklärung. Gleichzeitig wandte er sich an die israelische Regierung mit der Aufforderung, einen dringenden Appell an die Palästinensische Autonomiebehörde zu richten und einen sofortigen Stopp dieses schrecklichen Tötens zu erwirken. Dr. Michael Ettinger versprach, sich an internationale Gremien zu wenden, um “vor den Gräueltaten zu warnen und in Zukunft solche schrecklichen Ideen zu unterbinden.”

Auch bekannte Aktivisten wie Yoseph Hadad kommentieren den Massenmord auf ihrer Facebook-Seite: “Wenn die Welt nicht schockiert genug ist, wenn unschuldige Bürger in Israel ermordet werden, werden sie vielleicht schockiert sein, wenn das stattdessen mit Hunden passiert.”

Am Ende des Shabbats versammelten sich Dutzende Israelis vor örtlichen Polizeistellen mit dem Aufruf, das Massaker an den Hunden in Hebron sofort zu stoppen.

Wer ist der Bürgermeister Hebrons?

Taysir Abu S. war Anhänger der terroristischen Fatah-Gruppe. Im Mai 1980 tötete er gemeinsam mit drei anderen Terroristen sechs Thora-Schüler, die auf dem Weg nach Beit Hadassah im Herzen der jüdischen Gemeinde in Hebron waren. Die Täter wurden verhaftet und zu langen Freiheitsstrafen in israelischen Gefängnissen verurteilt. Später wurden alle vier Mörder im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigelassen. Im Mai 2017 wurde der Terrorist zum Bürgermeister Hebrons gewählt.

Inzwischen zog er seine Aussage zurück und behauptete, er handele sich um ein Missverständnis. Er erklärte, er habe nicht zur Tötung von Hunden aufgerufen, sondern nur eine Idee vorgestellt, wie der Stadtrat von Hebron den Umgang mit den streunenden Hunden handhaben könnte. Die Tiere seien für viele Anwohner ein Ärgernis.

Titelbild: Das Gewaltpotenzial den Vierbeinern gegenüber geht über menschliche Vorstellungskraft hinaus. Für viele Israelis verdeutlicht das Bildmaterial, wer ihr sogenannter Partner für kommende Friedensgesprächen wäre. Foto: Twitter Screenshot

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