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Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (11): Kufte – Kurdische Reis-Hackfleischknödel

von Nadine Haim Gani

JERUSALEM, 25.11.2022 – Für viele orientalischen Juden zählte damals der Reis als Hauptnahrungsmittel. Dabei boten die weißen Getreidekörner eine besonders große kulinarische Vielfalt. Bei den meisten orientalischen Gerichten diente Reis als Grundlage. Mit ihm füllte man verschiedene Gemüse- und Blättersorten, kreiert One-Pot-Gerichte und verbindet ihn mit verschiedenen Fleischsorten. Bei meinen kurdischen Schwiegereltern gab es jeden Samstag einen riesigen Topf mit „Kufte“ zum Mittagessen. Bis zu 50 Hackbällchen rollte meine fleißige Schwiegermutter jeden Freitagvormittag und in einer kräftigen Fleisch-Hühnerbrühe köchelten die Fleisch-Reis-Knödel die ganze Nacht auf der Schabbatplatte vor sich hin. Am Tag darauf erfüllte das Gericht das ganze Haus mit seinem Duft. Heute stellen wir gemeinsam einen Kufte-Topf auf. Los gehts!

Kochzeit: ca. 3h (nicht Erschrecken: längere Kochzeit erforderlich)

Portionen: ergibt ca. 10 Kufte

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Zutaten:

Für die Kufte:

♦ 1/2 kg Rinderhack

♦ 1/2 kg Hühnerhackfleisch

♦ 500 gr Reis, ungekocht (Risotto-Reis eignet sich am besten)

♦ 3 TL Salz

♦ 1/2 TL Pfeffer

♦ 1 TL Kurkuma-Gelbwurz

Für die Brühe:

♦ 5 Liter Wasser

♦ 200 gr Rindfleisch – Suppenfleisch

♦ 200 gr Truthahn-Halsstücke

♦ 2-3 Hühnerflügel (optional)

♦ 3 EL Reis

♦ 3 TL Salz

♦ 1/4 TL Pfeffer

♦ 1/2 TL Kurkuma-Gelbwurz

♦ 1/2 TL Baharat-Gewürzmischung (optional – orientalische Mischung, bei Rewe oder Kaufland erhältlich)

Zubereitung:

Und so geht’s: Die Zubereitung der Kufte-Knödel ist sehr einfach. In einer großen Schüssel werden die beiden Hackfleischsorten, der rohe Reis und die Gewürze zu einer gleichmäßigen Hackfleischmasse verarbeitet. Anschließend werden aus dem Hackfleisch-Mix 10 große Knödel á 150 gr geformt. Die Kufte beiseitelegen und etwa 1/2 Stunde ruhen lassen (die Kufte-Bällchen können zu diesem Zeitpunkt portioniert und eingefroren werden).

Die Zubereitung der Kufte ist sehr einfach. Einfach alle Zutaten miteinander vermengen und schon sind die persischen Hackbällchen fertig.

In der Zwischenzeit wird die Brühe vorbereitet. Einen großen Topf mit etwas 5 Liter kaltes Wasser füllen. Das Suppenfleisch (Wir schneiden das Rindfleisch in Würfel, – es kann jedoch auch in Scheiben gekocht werden), den Truthahnhals, die Hühnerflügel und die 3 EL Reis in das Wasser geben und auf mittlerer Hitze langsam zu köcheln bringen. Kocht das Wasser, die Gewürze dazugeben und etwa 20 Minuten auf mittlerer Hitze weiter kochen.

Portioniert man die rohen, ungekochten Hackbällchen vor der Zubereitung und bewahrt sie im Gefrierfach auf, hat man sie schnell griffbereit und muss nach dem Auftauen nur noch die kräftige Fleischbrühe aufstellen. Auch hier lohnt es sich, die verschiedenen Fleischstücke für die Suppe portionsweise einzugefrieren.

Danach vorsichtig die Kufte in die Suppe geben und mindestens 2 1/2 Stunden kochen lassen.

Bei uns kommt der Kufte-Topf vor Schabbatbeginn auf die Warmhalteplatte und wird erst am nächsten Tag verzehrt. So werden die Truthahnhälse und das Rindfleisch schön zart und die Brühe kräftig und nahrhaft.

TIPP:

Fast jede kurdische Familie hat ihre eigene Variante der Kufte mit nach Israel gebracht. Statt dem Fleisch und den Hühnerteilchen kann eine deftige Gemüsebrühe mit grob geschnittenen Karotten und Kartoffelstücken aufgestellt werden. Kichererbsen verfeinern die Gemüsebrühe und geben dem Gericht einen orientalischen Touch.

Jetzt machen wir eine kleine Fleischpause. Nächste Woche überraschen wir Sie mit zwei bunten, schmackhaften und vor allem einfachen Salaten. Mehr dazu nächste Woche! Bis dahin, Schabbat Schalom und Bete-avon!

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