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Chanukka – der Kampf der Kulturen

JERUSALEM, 18.12.2022 (LS) – Chanukka wird acht Tage lang gefeiert und beginnt am 25. Tag des Kislew nach dem hebräischen Kalender. Dieses Jahr beginnt Chanukka am Sonntagabend, dem 18. Dezember, und endet am Montag, dem 26. Dezember.

An diesen acht Abenden zünden Juden jeden Tag eine Kerze mehr auf einem Chanukka-Leuchter (hebräisch: Chanukkia) an, um an den wundersamen jüdischen Sieg vor 2.000 Jahren zu erinnern. Zu den üblichen Bräuchen gehören das Singen von Festtagsliedern, das Essen von frittierten Speisen und das Dreidel (Kreisel)-Spielen.

Historischer Hintergrund

Die Griechen legten Wert auf äußere Schönheit und versuchten, die Juden zu säkularisieren, indem sie die zentralen jüdischen Praktiken Beschneidung, Schabbat und Torastudium abschafften – unter Androhung der Todesstrafe. Viele Juden begannen, sich der griechischen Kultur anzupassen, wodurch die Grundlagen des jüdischen Lebens und der jüdischen Praxis untergraben wurden.

Als die Griechen die Juden schließlich aufforderten, einem griechischen Gott ein Schwein zu opfern, zog eine Gruppe mutiger Juden in die Berge (in der Nähe des heutigen Modi’in), um sich offen gegen diese Bedrohung des jüdischen Lebens aufzulehnen. Der jüdische Priester Matitjahu und später sein Sohn Juda der Makkabäer führten einen Guerillakrieg gegen die syrisch-griechische Armee. Nach drei Jahren besiegten die Makkabäer die damalige Supermacht auf wundersame Weise.

Die jüdischen Kriegshelden eroberten den Heiligen Tempel in Jerusalem zurück, reinigten ihn von Götzen und weihten ihn am 25. des jüdischen Monats Kislew neu ein. Um den Tempelleuchter (die Menora) wieder anzuzünden, durchsuchten sie den gesamten Tempel, fanden aber nur einen Krug mit reinem Öl, der das Siegel des Hohepriesters trug. Dieser kleine Krug brannte wie durch ein Wunder acht Tage lang ununterbrochen, bis ein neuer Ölvorrat hergestellt werden konnte.

Um diesen historischen Sieg und das Wunder des Ölkännchens bekanntzumachen, feiern die Juden heute acht Tage lang das “Lichterfest” Chanukka.

Kulturkampf

Was die Griechen verehrten, war die Heiligkeit der Schönheit. Was die Juden der Welt stattdessen beibringen wollten, war die Schönheit der Heiligkeit.

Der Sieg der Makkabäer war der Triumph der Juden, die sich weigerten, sich zu assimilieren. Stattdessen hielten sie unerschütterlich an ihrer Mission fest, die moralische Vision des Judentums in die Welt zu tragen.

Die jüdische Tradition lehrt, die Schönheit der Heiligkeit zu verehren. Dafür haben die Makkabäer gekämpft, als sie sich einer fremden Kultur gegenübersahen, die den Körper über die Seele, das Materielle über das Geistige stellte.

Auch heute noch stehen die biblischen Werte oft dem aktuellen Zeitgeist gegenüber und Chanukka kann uns daran erinnern, dass wir nach wie vor einen Kulturkampf führen.

Titelbild: Das Licht Channukas inspiriert Juden noch heute, an ihren Traditionen und ihrer Mission festzuhalten. Foto: Hadas Parush/Flash90

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