zurück zu Aktuelles

Die pelzige Neueinwandererin aus Frankreich: eine persische Leopardendame

JERUSALEM, 18.12.2022 (NH) – Der israelische Zoo in Ramat Gan heißt eine neue Mitbewohnerin herzlich willkommen: Eine neue Perser-Leopardin aus Frankreich erreichte die Safari in Zentralisrael. Die pelzige Perserin kam im Rahmen eines Zuchtprogramms für die seltenen und gefährdeten Leoparden in freier Wildbahn ins heilige Land. Der wilde Neuankömmling wurde letzte Woche mit großer Aufregung in Israel empfangen.

Wichtiges Fortpflanzungsprogramm zur späteren Auswilderung

Die zweijährige Leopardendame kam mit einem ELAL-Flug aus dem “Zoo de Beauval” in Frankreich und verstehe Englisch. Sie wird sich mit Cyrus, einem fünfeinhalbjährigen persischen Leoparden, die neue Raubkatzenanlage teilen. Cyrus lebt bereits seit vier Jahren in Ramat Gan. Das Leopardenmännchen kam im Oktober 2018 aus dem Zoo in Athen. Das Gehege wurde nach Standarten europäischer Zooverbände errichtet und weist getrennte Abschnitte für Männchen und Weibchen mit ihren Jungen auf. Die Anlage soll die Zucht der vom Aussterben bedrohten Raubkatzenart ermöglichen.

Derzeit sind die beiden Leoparden noch in getrennten Gehegen, haben aber die Möglichkeit sich zu sehen und auch zu beschnüffeln. Der Kennenlernprozess der beiden Raubkatzen wird langsam und komplex sein. Sollten die Zoomitarbeiter in geraumer Zeit den Wunsch und die Bereitschaft der Tiere auf Zweisamkeit herausdeuten, haben die Vierbeiner die Möglichkeit, sich den gemeinsamen Innenhof zu teilen. Jedes der anfänglichen Treffen wird unter den prüfenden Augen der Tierpfleger ablaufen.

Leopardendame versteht Englisch

Die französische Perserdame und Cyrus sind Teil eines Fortpflanzungsprojekts, das die Wiederansiedlung persischer Leoparden in freier Wildbahn ermöglichen soll. Ziel des Zuchtprojekts ist, eine Population von 200 Leoparden in europäischen Zoos zu erreichen und später einen Teil davon in freier Wildbahn auszusetzen. An das neue pelzige Pärchen stellt man daher große Erwartungen. Der israelische Zoo in Ramat Gan ließ verlauten, dass die Leopardin von Geburt an nach Israel kommen sollte. Die Vorbereitungen für die Ankunft der Neueinwanderin dauerten jedoch zwei Jahre. Um ihr die Eingewöhnung an ihr zukünftiges Zuhause zu erleichtern, haben ihre Pfleger in Frankreich sie auf Englisch und nicht auf Französisch ausgebildet. So kann auch das israelische Pflegerteam der Safari mit ihr kommunizieren.

Es soll nur noch 1.300 Exemplare der wunderschönen Raubkatze geben. Vergiftung und Pelzhandel führten zu einem stetigen Rückgang der Vierbeiner. Foto: Pixabay

Vom Aussterben bedroht

Die Zahl der Perser-Leoparden in freier Wildbahn wurde vor etwas mehr als 10 Jahren von der “World Conservation Union” auf nur 1.300 Individuen geschätzt. Zwei Drittel der persischen Leoparden lebt heute im Iran und im Nordwesten Afghanistans. Weitere Populationen sind in Aserbaidschan, Armenien, Turkmenistan und Tadschikistan zu entdecken. Die Population des persischen Leoparden ist nicht nur aufgrund seines Beuterückgangs stark zurückgegangen. Die Vergiftung durch Bauern, nachdem die Leoparden Schafe und Rinder gejagt hatten, bedroht den Fortbestand der Tiere in freier Wildbahn. Dazu kommt, dass Afghanistan noch immer mit Leoparden- und Tigerfellen handelt.

Über den persischen Leoparden wurde sehr wenig erforscht und es ist kaum etwas über den beeindruckenden Vierbeiner bekannt. Doch ist es zu erkennen, dass die Tiere abgelegene Berggebiete, Nadelwälder und schneebedeckte Berge bevorzugen. Von den acht Unterarten der Leopardenfamilie ist die persische Unterart die größte. Der persische Leopard weißt einen kolossen Körperbau auf und sein Schädel ist im Verhältnis zum Rest des Körpers sehr groß. Dank seiner sehr großen Kiefermuskeln kann er große Beute jagen. Das lange Fell der Raubkatze erinnert ein wenig an den Schneeleoparden.

Namenssuche

Heute leben etwa 100 persische Leoparden in 44 Zoos in ganz Europa. Sie sind alle Teil eines Zuchtprogramms für vom Aussterben bedrohte Raubkatzenarten in freier Wildbahn. Auch der Biblische Zoo in Jerusalem nimmt an dem wertvollen Programm teil.

Jetzt sucht der Zoo in Ramat Gan nach einem passenden Namen für sein seltenes neues Kätzchen. Tausende Namen wurden bereits in den letzten Tagen von israelischen Websurfern vorgeschlagen. Zu der Entscheidung, wie die Leopardendame heißen soll, kam es bis jetzt noch nicht.

Titelbild: Die Neueinwanderin aus Frankreich wurde mit viel Aufregung und Spannung in Israel empfangen. Nun stellt man an das pelzige Pärchen hohe Erwartungen. Foto: Pixabay

Weitere News aus dem Heiligen Land