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Terroristen in israelischem Gefängnis veröffentlichen gewaltverherrlichende Biografien

JERUSALEM, 25.01.2023 (NH) – Hassan S., ein hochrangiger Hamas-Terrorist, hat angeblich während seiner Haftstrafe im israelischen Gefängnis ein autobiografisches Buch geschrieben. Unter dem Titel “Die Busse brennen” berichtet S. ausführlich von seinen heroischen terroristischen Aktivitäten, einschließlich der grausamen Selbstmordanschläge auf zwei israelische Linienbusse. Laut Berichten des israelischen Nachrichtensenders “Kan” wurden die terrorverherrlichenden Niederschriften jetzt von der Hamas der breiten palästinensischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Hamas feiert Buchpublikation

Hochrangige Terrorhäftlinge der Hamas und des Islamischen Dschihad, die lebenslange Haftstrafen in israelischen Gefängnissen absitzen, behaupten, es sei ihnen in der Vergangenheit gelungen, Buchmanuskripte aus israelischen Gefängnissen zu schmuggeln.

Eines der Bücher, das detailliert Bombenattentate der Hamas auf israelische Zivilisten schildert, wurde bereits veröffentlicht. Die Lektüre soll Ende Dezember bei einer feierlichen Veranstaltung im Gazastreifen, im Beisein hochrangiger Hamas-Persönlichkeiten, der breiten palästinensischen Öffentlichkeit vorgestellt worden sein.

Das israelische “Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center” warnt in ihrem jüngsten Bericht vor derartigen kulturellen Veranstaltungen. Die Hamas und der Islamische Dschihad würden auf diesem Weg den Massenterror gegen Juden legitimieren und die Angst vor dem Sterben oder Gefängnisstrafen neutralisieren.

Auswirkung terroristischer Schriften auf die Bevölkerung

Das israelische “Meir Amit – Geheimdienstzentrum” berichtet, dass die Publikation dieser Bücher nicht nur der Verherrlichung einiger hochrangiger Terroristen in israelischen Gefängnissen dienen soll und erklärt die große Gefahr, die von den terroristischen Veröffentlichungen ausgeht.

Laut dem Zentrum unterstütze die Veröffentlichung der gewaltverherrlichenden Literatur die Glorifizierung von Bombenanschlägen und terroristischen Aktivitäten. Die palästinensische Öffentlichkeit wird so mit einer blutigen Märtyrer-Kultur geimpft. “Die Erinnerung an Terroristen, die getötet wurden oder israelische Gefängnisstrafen verbüßen, zu kultivieren und sie in Vorbilder zu verwandeln, ist ein bekanntes Phänomen innerhalb der palästinensischen Kultur”, so das Geheimdienstzentrum. Weiter wird erklärt, dass die Bücher eine ganze Generation junger Palästinenser motivieren, Anschläge durchzuführen und sich Terrororganisationen anzuschließen.

Das 224-seitige Buch von Hassan S. ist bereits für 7,40 Euro online bestellbar. Bei einer Konferenz in Gaza wurden die Memoiren des Häftlings feierlich publiziert. Quelle: privat

“Die Busse brennen”

Doch um was geht es in dem neuen Hamas-Buch genau?

Rückblick: Es ist der 25. Februar 1996. Der öffentliche Linienbus Nummer 18 fährt auf der bekannten Jaffa Straße Richtung Busbahnhof. Um 6:45 zündet ein Selbstmordattentäter seine Bombe. Der Terrorist reißt 24 Menschen mit in den Tod, zwei der Verletzten versterben wenig später. Dutzende werden bei dem Anschlag verwundet. Am gleichen Morgen wird ein weiterer Anschlag in der südlichen Küstenstadt Ashkelon verübt. Ein Soldat wird ermordet, weitere 36 Menschen verletzt.

Genau eine Woche später, am 3. März 1996, besteigt ein zweiter Attentäter die gleiche Buslinie. Um 6:20 zündet der Palästinenser seinen Sprengsatz. 19 Israelis werden getötet, ein weiterer erliegt seinen Verletzungen einige Tage danach. Der vermeintliche Buchautor Hassan S. war zum Zeitpunkt der Anschläge ein hochrangiges Mitglied des militärischen Arms der Hamas. Er plante und koordinierte die blutigen Attentate. Er wurde von einem israelischen Militärgericht zu insgesamt 46 lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt.

Das israelische Gefängnissystem untersucht jetzt, wie die Manuskripte oder gar Interviews von Sicherheitsgefangenen aus den Gefängnissen geschmuggelt wurden. Die Verbreitung terrorverherrlichender Schriften wird in Israel als Straftat verfolgt.

Titelbild: Ein Blick auf das Gilboa-Gefängnis. Das israelische Gefängnissystem prüft, wie die Schriften aus den Gefängnissen geschmuggelt werden konnten. Foto: Moshe Shai/Flash90

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