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Hunderte Terroristen, sechs Wochen Waffenstillstand und 20 Geiseln – Sinwars wahnhafte Forderungen für ein Abkommen

JERUSALEM, 16.04.2024 (NH) – Die Hamas hat sich geweigert, den jüngsten Entwurf eines Geisel-Abkommens zu akzeptieren. Die Terrororganisation ist lediglich bereit, rund 20 entführte Israelis freizulassen. Das gab der Geheimdienst Mossad bekannt, der an den Verhandlungen beteiligt war. Im Austausch soll sich das israelische Militär für eine sechswöchige Waffenpause, zusammen mit dem Rückzug aller Truppen aus dem Gazastreifen, verpflichten und eine volle Bewegungsfreiheit in Gaza gewähren. Hochrangige Quellen des israelischen Geheimdienstes kommentierten: “Die Forderungen der Hamas beweisen, dass Yahya Sinwar keinen Deal will, sondern dass er an einer regionalen Eskalation interessiert ist.”

Weniger Geiseln – Mehr Terroristen

Nachdem die Terrororganisation kürzlich den Vorschlag der amerikanischen Vermittler abgelehnt hatte, legt sie nun nach langen Verhandlungswochen ein eigenes Angebot vor. Israel forderte zu Beginn der Gespräche die Freilassung von mindestens 60 Entführten, später von 40.  

Quellen des israelischen Sicherheitsestablishments berichten, die Hamas habe gegenüber den Vermittlern wiederholt “lächerliche Ausreden” benutzt, um die plötzliche Reduzierung der Geisel-Zahl zu erklären.

In der ersten Phase der Gespräche hatte die Terrororganisation versprochen, Frauen und Männer über 50 Jahren, Männer mit schweren Erkrankungen sowie Soldatinnen freizulassen. Jetzt behauptet die palästinensische Terrorregierung, dass einige der Geiseln, die Teil des Abkommens waren,  nicht mehr am Leben seien oder sich nicht in der Gewalt der Hamas befänden.

Die Bilder der Geiseln sind in Israel allgegenwärtig. Die Hamas will jetzt nur 20 Geiseln freilassen und weiß angeblich nicht, wo sich die restlichen 113 Entführten befinden. Foto: Miriam Alster/FLASH90

Hamas im Eskalations-Wahn

Weiter besteht die Hamas auf der Freilassung von noch mehr Strafgefangenen für jeden Entführten. So fordert die Terrororganisation im Gegenzug für die Freigabe eines israelischen Zivilisten 30 palästinensische Sicherheitsgefangene. Für eine Soldatin werden 50 verurteilte Terroristen verlangt – darunter Mörder, mit viel Blut an den Händen, die zu mehrfachen lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden. Darüber hinaus erwartet die Hamas eine deutliche Lockerung der Haftbedingungen für die seit Beginn des Krieges gefangen genommenen Nukhba-Terroristen in israelischen Gefängnissen.

Die Hamas teilt ihr Geiselabkommen detailliert in mehrere Phasen auf. Demnach fordert die Terrororganisation zunächst den Abzug aller israelischer Truppen aus großen Teilen des Küstenstreifens.  Den palästinensischen Bewohnern (und Terroristen) soll die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen ermöglicht und eine volle Bewegungsfreiheit ermöglicht werden. Weiter besteht die Hamas auf internationale Garantien, um sicherzustellen, dass Israel das Waffenstillstandsabkommen einhält.

Hochrangige israelische Geheimdienstmitarbeiter bezeichnen die Forderungen der Hamas als “haltlos und wahnhaft”. Infolgedessen gäbe es gibt keine einzige Klausel, die von der Hamas gebilligt oder akzeptiert wurde. “Die Hamas nahm den gesamten Vorschlag und änderte ihn von Grund auf: Die Forderungen wurden verdoppelt und verdreifacht”, so die Beamten. “Die Schlussfolgerung ist, dass die Hamas nicht an einem Abkommen und einem Waffenstillstand interessiert ist.”

Titelbild: Der Hamas-Führer in Gaza, Yahya Sinwar, stellt Forderungen an die internationalen Vermittler, von denen er weiß, dass Israel sie nicht erfüllen wird. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

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