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1800 Jahre aller römischer Schmuck wird zum ersten Mal in Israel ausgestellt

JERUSALEM 04.04.2023 (LS) – Die israelische Altertumsbehörde (IAA) stellt auf dem 48. Archäologiekongress in Jerusalem zum ersten Mal Goldschmuck aus der Zeit des Römischen Reiches aus. Die Schmuckstücke sollen etwa 1800 Jahre alt sein.

Halsketten, die wahrscheinlich von Mädchen getragen wurden, um den bösen Blick abzuwehren, wurden 1971 zusammen mit goldenen Ohrringen, einer Haarnadel und verschiedenen Perlen in einem Sarg auf dem Skopusberg gefunden. Die IAA stellte die Ergebnisse ihrer Studie am Montag vor.

Schutz für das nächste Leben

Die Forschungsleiter Ayelet Gruber und Dr. Yuval Baruch kamen zu dem Schluss, dass der Schmuck, der das Zeichen der römischen Mondgöttin Luna trägt, von Mädchen zu Lebzeiten als Schutz getragen und mit ihnen begraben wurde, um sie auch im Himmel zu schützen.

“Das Mädchen wurde mit einem anscheinend luxuriösen Goldset begraben, das Ohrringe, eine Halskette mit einem Anhänger namens Lunula (benannt nach der Göttin) und eine Haarnadel umfasste”, so die Forscher. “Dieser Schmuck ist aus der römischen Welt bekannt und ist charakteristisch für die Bestattung von wohlhabenden Mädchen.”

Ein Anhänger mit dem Zeichen von Luna, der römischen Mondgöttin. Foto: Emil Aladjem/IAA

“Im römischen Jerusalem, das damals Aelia Capitolina genannt wurde, kam nach der Zerstörung des Tempels und der Auflösung der jüdischen Gemeinde eine vielfältige Gesellschaft in die Stadt. Diese Bewohner kamen aus verschiedenen Teilen des Römischen Reiches und brachten eine ganz neue Welt von Werten, Kunst und Glauben mit.“

Rührender Abschied

“Die Beerdigung des Schmucks zusammen mit den Mädchen ist rührend”, so IAA-Manager Eli Eskozido. “Man kann sich wirklich vorstellen, wie sich die Eltern oder Verwandten von dem Mädchen verabschieden, während es den Schmuck trägt, und die Familie über den Schutz nachdenkt, der ihre Liebste dorthin begleitet, wo sie hingeht. Das ist eine sehr menschliche Situation. Jeder kann sich mit dem Bedürfnis identifizieren, seinen Nachwuchs zu schützen, egal in welcher Kultur oder Epoche.”

Titelbild: Der 1800 Jahre alte Schmuck ist bis heute unversehrt geblieben. Foto: Emil Aladjem/IAA

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