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Nach erneutem Raketenbeschuss: Luftwaffe greift Ziele im Gazastreifen und Libanon an

JERUSALEM, 07.04.2023 (TM) – Im Süden Israels gab es in der Nacht zum Freitag immer wieder Luftalarm. Nach Armeeangaben wurden vom Gazastreifen aus 44 Raketen und Flugabwehr-Geschosse abgefeuert. Die israelische Luftwaffe flog Angriffe auf Gaza und den Südlibanon. Sie macht dort tätige Zellen der Hamas-Terrorgruppe für den Raketenbeschuss verantwortlich. Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte nach einer dreistündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts: „Israels Antwort, heute Abend und später, wird unseren Feinden einen hohen Preis kosten.“
Raketeneinschlag in Sderot
Obwohl das Abwehrsystem „Iron Dome“ mehrere Raketen noch in der Luft unschädlich machte, kam eine durch und schlug in der Stadt Sderot ein. Dabei wurde ein Wohnhaus beschädigt. Die Bewohner, Mutter und Tochter, hatten sich in einen Schutzraum geflüchtet und blieben unverletzt. Die Armee forderte die Bewohner im Grenzgebiet zum Gazastreifen auf, sich vorerst in oder in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.
Nach Berichten hebräischer Medien riefen Tausende palästinensische Gläubige beim Morgengebet auf dem Jerusalemer Tempelberg dazu auf, den „Widerstand“ zu unterstützen. Inmitten der angespannten Lage treffen heute in Jerusalem Muslime im Fastenmonat Ramadan auf christliche Pilger, die Karfreitag begehen, und jüdische Gläubige, die das Pessachfest feiern. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.
50 Tonnen Munition eingesetzt
Militärsprecher Daniel Hagari gab bekannt, die israelische Luftwaffe habe als Reaktion auf die erneuten Raketenangriffe mehr als zehn Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen und dabei rund 50 Tonnen Munition eingesetzt. Zu den Angriffen auf Ziele im Libanon sagte Hagari: „Der Staat Libanon wird für alles verantwortlich gemacht, was auf seinem Territorium geschieht, auch für den Abschuss [von Raketen] durch palästinensische Hamas-Gruppen.“
Friedenstruppe warnt vor Eskalation
Die UNIFIL, die UN-Friedenstruppe, die entlang der Pufferzone zwischen Israel und dem Libanon stationiert ist, teilte mit, dass die israelischen Verteidigungskräfte die Truppe darüber informiert haben, dass sie auf den Raketenbeschuss Israels aus dem Libanon am Donnerstag mit einer „Artillerieantwort“ reagieren werden. Ihr Personal habe kurz darauf laute Explosionen in der Nähe der Stadt Tyrus im Süden Libanons gehört. In einer Erklärung warnt UNIFIL, dass die Aktionen „das Risiko einer ernsthaften Eskalation bergen.“

Israelische Panzer beziehen Stellung an der Grenze zum Libanon. Im Hintergrund das Raketenabwehrsystem Iron Dome (“Eiserne Kuppel”).
Foto: Ayal Margolin/Flash90


Die Hamas-Terrorgruppe verurteilte die israelischen Angriffe im Libanon und erklärte am Freitagmorgen, dass die Angriffe „die Brutalität der Führung der faschistischen Besatzung und ihre Politik widerspiegeln, die die Sicherheit und den Frieden in der Region bedroht, indem sie die Souveränität brüderlicher arabischer Länder und die Unantastbarkeit islamischer und christlicher Heiligtümer, allen voran der gesegneten Al-Aksa-Moschee, verletzt.“
Währenddessen verstärkten die israelischen Streitkräfte ihre Truppen im Norden und im Süden mit zusätzlichen Infanterie- und Artilleriekräften. Ein Sprecher unterstrich, man sei auf alle denkbaren Szenarien vorbereitet.

Titelbild: Israelische Vergeltungsangriffe auf den Gazastreifen in der Morgendämmerung des 7. April. Foto: Majdi Fathi/TPS

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