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Dramatische Rettungsaktionen nach Springfluten in Südisrael – Zwei Tote

EILAT, 12.04.2023 (TM) – Heftige Regenfälle haben im Süden Israels zu schweren Überflutungen geführt. Springfluten verwandelten ausgetrocknete Flussbetten innerhalb von Minuten in reißende Ströme. Rettungskräfte fanden die Leichen eines Geschwisterpaares, das vermisst wurde, nachdem ihr Auto von den Wassermassen mitgerissen worden war. Bei den beiden Todesopfern handelt es sich um Maayan (24) und Sahar (17) Asor. Sie stammen aus Tiberias. Eine Frau (21), die mit den beiden unterwegs war, wurde von Rettungskräften gefunden und in Sicherheit gebracht. Sie befand sich in einem guten Zustand, litt jedoch an einer leichten Unterkühlung, so der Rettungsdienst Magen David Adom.
Auto füllte sich mit Wasser
Die Frau berichtete den Rettern, dass das Auto auf dem Weg nach Eilat von einem reißenden Strom von der Straße gefegt wurde. Als sich der Wagen mit Wasser zu füllen begann, verließ die Gruppe das Fahrzeug. Sie sagte, dass sie von der Strömung mehrere Kilometer mitgerissen wurde, während sie versuchte, ihren Kopf über Wasser zu halten. Schließlich fand sie Zuflucht auf Felsen am Rande des Stroms.
Bereits am Montag wurden drei Frauen, die in ihrem Fahrzeug in der Nähe von Eilat vom Wasser eingeschlossen waren, gerettet und zur Behandlung ihrer Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben des Militärs retteten Hubschrauberbesatzungen der Luftwaffe und Soldaten der Spezialeinheit 669, einer Rettungs- und Evakuierungstruppe, mehrere Zivilisten im Süden Israels.

Springfluten lassen mitten in der Wüste gewaltige Wasserfälle entstehen. Foto: Uzi Grinfeld / Megilot Search and Rescue Unit


Zachi Sharvit von der Wüstenrettungseinheit Megilot hatte schon im Februar in einem Interview mit Fokus Jerusalem Wanderer vor den Springfluten gewarnt: „Das Wasser kommt sehr, sehr schnell. Es ist wirklich gefährlich. Man kann sich die Geschwindigkeit nicht vorstellen. Die meisten Leute erstarren in den ersten Sekunden vor Schreck. Sie warten auf die Welle, anstatt wegzurennen.“
Gefahr weiterer Springfluten
Die Hitzewelle, die in der vergangenen Woche im ganzen Land herrschte, endete am Montagabend, als kühle, feuchte Luft eindrang und im Süden und Osten Israels Schauer und Gewitter verursachte. In der westlichen Negevwüste kam es zu einem Sandsturm. Auch über dem See Genezareth zog ein heftiger Gewittersturm auf, mit Blitz und Donner über dem See.
Die kalte und regnerische Wetterperiode hält an. Die Behörden warnten, bis Donnerstag bestehe die Gefahr weiterer gefährlicher Springfluten im Süden Israels.

Titelbild: Ein Jeep in einem Flussbett in Südisrael, das Monate lang ausgetrocknet war. Foto: Hadas Parush/Flash90 (Archiv)

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