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Araber überfährt Fußgänger am Mahane-Yehuda-Markt in Jerusalem

JERUSALEM, 24.04.2022 (TM) – Wenige Stunden vor Beginn des Gedenktages für die Opfer von Krieg und Terror gab es heute am Mahane-Yehuda-Markt in Jerusalem einen Anschlag. Nach Polizeiangaben fuhr ein Araber absichtlich in eine Fußgängergruppe. Sieben Menschen wurden verletzt. Der Täter wurde von einem Passanten mit mehreren Schüssen getötet. Die Polizei stuft den Vorfall als Terroranschlag ein.

Unter den Opfern befinden sich ein Mann in den 70ern, der sich in einem kritischen Zustand befindet, eine Frau in den 30ern, die mittelschwer verletzt wurde, sowie ein Mann in den 50ern und zwei 25-jährige Männer, die nur leicht verletzt sind. Alle Opfer wurden in das Shaare Zedek Medical Center und das Hadassah-University Medical Center eingeliefert.

Täter ein Familienvater mit fünf Kindern

Der Terrorist wurde als Hatem Abu N. identifiziert, ein 39-jähriger Bewohner von Beit Safafa im Osten Jerusalems. Es handelt sich um einen verheirateten Vater von fünf Kindern, der den Sicherheitskräften bisher nicht wegen Terrorkontakten bekannt war. Er litt nach Behördenangaben an einer psychischen Erkrankung.

Die Polizei riegelte den Tatort weiträumig ab. Foto: Tommy Mueller / Fokus Jerusalem

Nach Angaben der Polizei fuhr N. an einer Kreuzung, unmittelbar vor dem bekannten jüdischen Markt, mit überhöhter Geschwindigkeit. Er stieß absichtlich mit Fußgängern zusammen, darunter auch mit Menschen, die die Straße überquerten. Dann verlangsamte er beim Rückwärtsfahren und kam zum Stehen, woraufhin ein bewaffneter Zivilist durch ein Seitenfenster des Wagens auf ihn schoss und ihn tötete.

Unser langer Arm erreicht alle“

Premierminister Benjamin Netanjahu, der wenige Minuten nach dem Anschlag auf einer Gedenkfeier in Jerusalem sprach, sagte, dass der Anschlag „uns daran erinnert, dass der Staat Israel mit großem Leid erkauft wurde“. Polizeisprecher Dean Elsdunne erklärte am Tatort gegenüber Fokus Jerusalem, dass ein derartiger Anschlag kaum zu verhindern sei. Aber kein Täter werde letztlich seiner Strafe entgehen: „Der lange Arm der Polizei, der Grenzpolizei und der Geheimdienste erreicht sie alle.“

Am Tatort schrien einige aufgebrachte Israelis „Tod den Arabern“, nachdem sie von ausländischen Fernsehteams dazu angestiftet wurden. 

Titelbild: Polizeibeamte und Experten der Spurensicherung untersuchen das Fahrzeug des Terroristen. Foto: Gilad Yosian / Fokus Jerusalem

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