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Sicherheitsminister Ben-Gvir will Bürgern den Erwerb von Waffenscheinen erleichtern

JERUSALEM 02.05.2023 (LS) – Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, hat am Sonntag Maßnahmen gebilligt, die es bestimmten Israelis erleichtern sollen, einen Waffenschein zu erhalten. Die Bewaffnung von Israelis ist Teil eines umstrittenen Plans zur Bekämpfung des Terrorismus.

Wie die Nachrichtenseite Walla berichtet, wird allen ehemaligen Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), die in den letzten fünf Jahren aus dem Dienst ausgeschieden sind, aktiven Reservisten sowie Polizeibeamten und Feuerwehrleuten die Erhaltung eines Waffenscheins erleichtert.

Abbau der Bürokratie

Mit diesem Schritt, der vom Nationalen Sicherheitsausschuss der Knesset genehmigt werden muss, wird das bürokratische Verfahren erheblich verkürzt, so dass nur noch eine Gesundheitserklärung und eine polizeiliche Genehmigung eingereicht werden müssen, um einen Waffenschein zu erhalten.

Ben Gvir schrieb in einem Tweet: “Es gibt keinen Grund, warum Panzer- und Kampftechniksoldaten – die die vordersten Bodentruppen der IDF im Kampf bilden – nicht berechtigt sind, eine Waffe zu besitzen, ebenso wie viele andere IDF-Soldaten, die bis heute absurderweise die Kriterien nicht erfüllt haben.”

Hohe Nachfrage nach Waffen

Die Waffenkontrolle in Israel ist relativ streng, und Waffen werden in der Regel nur denjenigen gewährt, die nachweisen können, dass sie in ihrem Beruf oder im täglichen Leben einen zusätzlichen Sicherheitsbedarf haben. Solche Bürger dürfen in fast allen Fällen nur eine Pistole und nur 50 Patronen gleichzeitig besitzen.

Nach einer Reihe von Terroranschlägen drängte Ben Gvir jedoch darauf, die derzeitige Politik zu überarbeiten. Seit der Verabschiedung neuer Anordnungen im Februar ist die Zahl der Genehmigungen sprunghaft angestiegen: Seither wurden 12 000 Lizenzen für Pistolen erteilt.

Kritiker warnen, die zusätzlichen Schusswaffen könnten erhebliche Risiken mit sich bringen, darunter Selbstmord, Gewalt gegen Frauen, Verkehrsrowdys und Morde.

Doch ein Land, dessen Bürger fast täglich von Terroristen angegriffen werden, sollte ihnen auch die Möglichkeit geben, sich gegen diese zu verteidigen.

Titelbild: Israelis üben auf einem Schießstand in der nördlichen Stadt Katzrin auf den Golanhöhen das Schießen mit Handfeuerwaffen. Foto: Michael Giladi/Flash90

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