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Opfer des Terroranschlags identifiziert – beginnt nun eine israelische Offensive?

JERUSALEM 21.06.2023 (LS) – Die Namen der vier Opfer des Terroranschlags vom Dienstag in der Nähe der Siedlung Eli sind zur Veröffentlichung freigegeben worden.

Eines der Opfer ist Harel Masoud, ein 21-jähriger Einwohner von Yad Binyamin. Als ein weiteres Opfer wurde der 17-jährige Elisha Antman aus Eli identifiziert. Bei dem dritten Opfer handelt es sich um Ofer Fairman, einen 60-jährigen Einwohner von Eli. Das vierte Terroropfer ist Nachman Shmuel Mordoff, ein 17-jähriger Einwohner von Ahiya.

Zwei der Opfer, Elisha Antman und Harel Masoud, wurden am Dienstagabend beigesetzt.

Reaktionen

Die Hamas benannte die Terroristen, die am Dienstag an der Tankstelle um sich geschossen hatten, zwar als Mitglieder ihrer Terrorgruppe, wollte sich aber nicht direkt zu dem Anschlag bekennen.

“Die Operation südlich von Nablus ist eine klare Botschaft an die kriminelle Besatzungsregierung”, so die Terrorgruppe. In einer weiteren Erklärung fügten sie hinzu, der Anschlag sei “als Antwort auf ihre Verbrechen gegen die gesegnete Al-Aqsa-Moschee und ihre Aggression gegen Nablus und Dschenin” erfolgt.

Die Opfer des gestrigen Terroranschlags: (von links nach rechts) Harel Masood, 21, aus Yad Binyamin, Elisha Anteman, 17, aus Eli, Ofer Fayerman, 64, aus Eli, und Nachman Mordoff, 17, aus Ahiya. Foto: privat

Währenddessen fordern die trauernden Familien ein hartes Vorgehen gegen die Terrorwelle, die Israel bereits seit Monaten heimsucht.

„Wir fordern jetzt eine Militäroperation in Judäa und Samaria. Nicht später. Jetzt ist es an der Zeit, hart und schnell zuzuschlagen. Ich fordere unseren Premierminister auf, eine groß angelegte Militäroperation anzuordnen und die entfernten Sicherheitsbarrieren sofort wieder aufzubauen. Das israelische Volk ist sich einig und unterstützt die Regierung, die Armee und unsere internen Sicherheitsdienste bei der Umsetzung dieses dringenden Programms, das unzählige unschuldige Menschenleben retten wird”, erklärte der Abgeordnete Danny Danon.

Militäroperation?

Premierminister Netanjahu hat am Dienstagabend im Zentralkommando der israelischen Armee (IDF) in Jerusalem eine Lagebeurteilung vorgenommen. Am Ende des Treffens wurde beschlossen, die Truppen in Judäa und Samaria ab Dienstagabend mit zusätzlichen Brigaden zu verstärken. Außerdem wird die Anzahl der Polizeikräfte an Straßen und Kreuzungen im Westjordanland erhöht.

Israelische Sicherheitskräfte am Tatort des Terroranschlags in der Nähe der jüdischen Siedlung Eli. Foto: Flash90

Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, traf am Dienstag am Tatort des Terroranschlags ein. Er rief nach dem Anschlag zu einer Militäroperation in Samaria auf.

„Ich appelliere an den Premierminister und an [Verteidigungs-]Minister Gallant, wie ich es schon vor der Operation in Gaza gesagt habe: Die Zeit ist reif für eine Militäroperation in Judäa und Samaria“, erklärte er. „Leider wurden die Kontrollpunkte in Judäa und Samaria entfernt, um mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Doch Bewegungsfreiheit ist nicht wichtiger als unser Recht, das der Bewohner, auf ein unbehelligtes und sicheres Leben.“

Die Untätigkeit der israelischen Regierung birgt auch die Gefahr, dass mehr und mehr jüdische Einwohner der Region damit beginnen, Dinge in die eigene Hand zu nehmen. Wütende Siedler zündeten am Dienstagabend als Antwort auf den Anschlag palästinensische Autos an, stürmten randalierend durch palästinensische Dörfer und brannten Felder in der Nähe von Nablus ab.

Das ist ein weiterer wichtiger Faktor, der bei der Frage über eine großangelegte Militäroperation beachtet werden muss.

Titelbild: Der Terroranschlag auf eine Tankstelle und das angrenzende Tankstellenrestaurant forderte vier Todesopfer. Israelische Sicherheitskräfte untersuchen den Tatort. Foto: Flash90

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