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Überraschender Luftschlag: Kommandeure des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getötet

09.05.2023 (TM) – Die israelische Luftwaffe hat am frühen Dienstagmorgen bei überraschenden Luftangriffen im Gazastreifen mehrere hochrangige Terroristen des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) getötet und damit den Beginn der Operation „Schild und Pfeil“ verkündet. Zu den getöteten Personen gehören der Kommandeur der al-Quds-Brigaden im nördlichen Gazastreifen, der für terroristische Aktivitäten in Judäa und Samaria verantwortliche Offizier sowie der Sekretär des Militärrats der Bewegung.

Nach palästinensischen Angaben wurden bei den Angriffen mindestens 12 Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt, wobei unter anderem Ziele in Gaza-Stadt, Rafah und Khan Yunis von Kampfjets und Hubschraubern angegriffen wurden. Die Armee gab bekannt, es seien zehn Einrichtungen des Islamischen Dschihad bombardiert worden, darunter Fabriken, Waffenlager und ein Militärposten.

Dreitägige Kämpfe erwartet

Die Armee ist auf Racheakte und Raketenangriffe der Islamisten vorbereitet. Verteidigungsminister Gallant hat die Einberufung von Reservisten in allen Bereichen genehmigt.

Das Heimatfrontkommando hat die Bewohner der Gemeinden an der Grenze zum Gazastreifen angewiesen, bis auf weiteres in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben. Das Heimatfrontkommando gab außerdem bekannt, dass bis Mittwochabend kein Schulunterricht im Grenzgebiet zum Gazastreifen, in West-Lachish, West-Negev, Lachish und im zentralen Negev stattfinden wird. In diesen Gebieten sind Versammlungen von höchstens zehn Personen auf offenem Gelände und von bis zu 100 Personen innerhalb eines Gebäudes erlaubt, wobei der Aufenthalt an Arbeitsplätzen nur zulässig ist, wenn ein Schutzraum kurzfristig erreichbar ist. In anderen Gebieten Israels gibt es keine Beschränkungen.

Evakuierungen haben begonnen

Die Armee hat zudem grünes Licht für die Evakuierung von Bewohnern der an den Gazastreifen angrenzenden Kommunen in andere Teile des Landes gegeben. Sie geht davon aus, dass die Kämpfe mindestens drei Tage andauern werden, berichtet der Fernsehkanal 13. Nach Angaben des Senders haben die Gemeinden bereits Pläne für einen solchen Fall ausgearbeitet und Vorkehrungen getroffen, wo die Bewohner, die aus Angst vor Raketenangriffen ihre Häuser verlassen wollen, untergebracht werden können.

Die Terrorgruppe Hamas, die im Gazastreifen das Sagen hat, verurteilte in einer Erklärung den Angriff auf die drei Kommandanten des Islamischen Dschihad. Die Organisation erklärte zwar, dass sie die Palästinenser weiterhin verteidigen werde, sprach aber keine konkrete Drohung aus. Das deutet möglicherweise darauf hin, dass sie sich zurückhalten wird. Der Chef des Hamas-Politbüros, Ismail Hanieyh, sagte, dass das Vorgehen Israels keine Sicherheit, sondern eher noch mehr Gewalt bringen werde: „Der Feind hat sich in seiner Einschätzung geirrt und wird den Preis für sein Verbrechen zahlen.“

Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant haben laut hebräischsprachigen Medienberichten am Freitag in Gesprächen mit Sicherheitsexperten über die Operation “Schild und Pfeil“ entschieden, ohne andere Kabinettsmitglieder einzubeziehen. Mehrere Minister seiner konservativ-religiösen Koalition hatten härtere Reaktionen auf Raketenangriffe gefordert.

Opposition unterstützt Militärschläge

Oppositionsführer Yair Lapid unterstützt die Militärschläge. „Eine israelische Antwort zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl ist der richtige Weg, um dem Terror aus dem Gazastreifen zu begegnen. Wir werden jede Operation zur Verteidigung der Bewohner des Südens unterstützen“, unterstrich er.

Bild: Flammen und Rauch sind während eines israelischen Luftangriffs auf Ziele des Islamischen Dschihad in Gaza in der Nacht zum heutigen Dienstag zu sehen. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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