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Antisemitismus auf internationaler Hebammenkonferenz – israelische Delegation soll Identität verbergen

JERUSALEM, 15.06.2023 (NH) – Unter dem versprechenden Titel “Together Again” hat in Indonesien der 33. Internationale Hebammen-Kongress begonnen. Geburtshelferinnen aus der ganzen Welt nutzen die feierliche Plattform zum Austausch und zur Gemeinsamkeit. Bei der bewegenden Eröffnungszeremonie schwenkten mehr als 120 Delegationen ihre Nationalflagge. Zwischen den bunten Fähnchen wehten iranische sowie palästinensische Flaggen. Nach der blau-weißen Fahne Israels suchte man jedoch vergeblich. Tatsächlich wurde die israelische Hebammendelegation kurz vor Beginn der Feierlichkeiten offiziell darauf hingewiesen, weder ihre Identität noch ihre Nationalflagge offenlegen zu dürfen. Der israelische Hebammenverband beschloss im Schatten des erschreckenden Antisemitismus, seine Teilnahme zurückzuziehen.

Trauriger Israel- und Judenhass

Auf der Event-Webseite des “Internationalen Hebammenverbandes” wird das Zusammenkommen der globalen Hebammen-Gemeinschaft angepriesen: “Mit Delegierten, Referenten und Vertretern aus der ganzen Welt soll dieser Kongress nicht nur Sie in Ihrer beruflichen Entwicklung weiterbringen, sondern auch Hebammen als Kollektiv dabei unterstützen, zusammenzukommen, Beziehungen aufzubauen, Ideen zu pflegen und Wege für den Fortschritt zu finden”. Das Motto scheint jedoch nicht für israelische Hebammen zu gelten.

Eine Woche vor Beginn der Feierlichkeiten erhielt die Vorsitzende der israelischen Hebammengemeinschaft, Yifat Rubenko, eine heuchlerische E-Mail, unterzeichnet vom Generaldirektor des Internationalen Hebammenverbandes: “In Indonesien herrscht Sensibilität in Bezug auf das Hissen der israelischen Flagge und die Erwähnung des Landes”, begann der Vorsitzende sein Schreiben. Weiter erklärte er, dass an der Eröffnungszeremonie der Gouverneur von Bali und dessen Ehefrau teilnehmen werden. Die Regierungsoberhäupter sollen daraufhin mit der Schließung des internationalen Kongresses gedroht haben, sollte die israelische Delegation ihre Flagge oder Identität offenlegen. “Weiter bestehe die Gefahr, dass die israelische Delegation Indonesien im Zuge dessen verlassen muss”, erklärte der Hebammen-Generaldirektor.

Die israelische Hebammengemeinschaft könne jedoch mit der Fahne des Internationalen Hebammenverbands marschieren.

Israelische Geburtshelferinnen ziehen Teilnahme zurück

Die israelischen Geburtshelferinnen reagierten entsetzt auf die Bitte, ihre Identität zu vertuschen. “Wir sind schockiert und vor allem enttäuscht, dass eine unpolitische Organisation die Werte der Gerechtigkeit, Gleichheit, Vielfalt und Inklusion predigt, dem Hass nachgibt”, antwortete Yifat Rubenko. “Als führende Unternehmen im Bereich der Frauengesundheit wollen wir unser Land mit seiner Kultur und seinen Werten im Kongress vertreten. Wenn die indonesische Regierung von den Vereinigten Staaten, Großbritannien oder Neuseeland verlangen würde, ihre Flagge nicht zu hissen, würde der Internationale Hebammenverband dem auch zustimmen?”

Der israelische Hebammenverband wandte sich mit dem erschreckenden Präzedenzfall an das Außenministerium. Das Ministerium schaltete die israelische Botschaft in Singapur ein, die für die Beziehungen zu Indonesien zuständig ist, doch selbst nach immensem politischen Druck wurde die antisemitische Entscheidung nicht zurückgezogen. Traurigerweise kapitulierten die Organisatoren und die Teilnehmer von 120 Ländern ein weiteres Mal schweigend vor Antisemitismus und Anitisraelismus.

Titelbild: Die israelischen Hebammen sind enttäuscht. Die Vorfreude auf gemeinsame Gespräche mit Kolleginnen aus der ganzen Welt platzte jäh. Foto: Chen Leopold/Flash90

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