zurück zu Aktuelles

Eskalation bei Antiterror-Operation in Dschenin: Armee befreit verletzte Soldaten mit Kampfhubschraubern

JERUSALEM, 19.06.2023 (NH/TM) – Erstmals seit mehr als 20 Jahren hat die israelische Luftwaffe heute Kampfhubschrauber in den umstrittenen Gebieten eingesetzt. Anlass waren schwere Gefechte in der Stadt Dschenin. Israelische Soldaten wollten dort zwei Terrorverdächtige festnehmen. Sie stießen jedoch auf heftigen Widerstand und wurden in Feuergefechte verwickelt. Die Israelis wurden zudem mit Sprengkörpern beworfen. Eine Straßenbombe explodierte unter einem israelischen Militärfahrzeug. Die Palästinenser meldeten fünf tote Kämpfer und über 60 Verletzte. Die israelische Armee teilte mit, sieben Soldaten seien verwundet worden.

Die palästinensischen Kämpfer haben mehrere Sprengsätze gezündet. Ein gepanzertes Panther-Fahrzeug fuhr beim Verlassen der Region auf eine versteckte Straßenbombe. Weitere Militäreinheiten wurden gerufen, um die Evakuierung der verletzten Soldaten zu sichern.

Apache unterstützt Rettung aus der Luft

Ein großes Aufgebot von israelischen Streitkräften unterstützte die Rettungsaktion. Apache-Hubschrauber feuerten auf offenes Gebiet rund um den Tatort, um palästinensische Terroristen von der Rettungsaktion fernzuhalten. Seit mehr als 20 Jahren hatte es selbst bei gefährlichen Militäreinsätzen keine Hubschrauberangriffe in Judäa und Samaria gegeben.

Hinterhalt bei Rückzug

Der Anschlag auf das gepanzerte Fahrzeug ereignete sich vor dem Hintergrund anhaltender Armeerazzien in der Region. Die Entwicklung des Sprengstoff-Terrorismus in Judäa und Samaria beunruhigt die israelische Armee (IDF). Der heutige Vorfall verstärkt die Sorge. Derzeit wird überprüft, ob es sich bei dem Sprengstoff-Anschlag auf den Armeewagen um einen geplanten Hinterhalt handelte. Das israelische Militär versucht zu klären, ob die palästinensischen Terroristen den Fluchtweg der Israelis richtig einschätzten oder gar kannten.


Seit Monaten kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen in der Palästinenserstadt Dschenin. Heute eskalierte die Situation.
Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90

Die Dschenin-Einheit der sogenannten al-Quds-Brigade, die dem bewaffneten Arm des Islamischen Dschihad angehört, übernahm die Verantwortung für die Sprengstoff-Attacke. Der Angriff sei eine „natürliche Reaktion auf die anhaltende barbarische Aggression der Besatzungstruppen“. Die Terrorgruppe begrüßte die „Heldentat“ und segnete alle „Widerstandskämpfer“.

Ob das israelische Militär im Schatten der jüngsten Ereignisse kurz vor einer groß angelegten Militäroffensive in Judäa und Samaria steht, wird sich nun zeigen.

Titelbild: Ein Apache-Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe. Foto: Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land