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Massiver Militärschlag gegen die Terrorhochburg Jenin – Luftwaffe greift Hauptquartier an

JENIN, 03.07.2023 (TM) – Die israelische Armee (IDF) hat in der Nacht zum Montag eine massive Militäroperation in der palästinensischen Stadt Jenin (Dschenin) begonnen. Nach Luftangriffen marschierten Truppen in die Stadt ein, die sich in den vergangenen Monaten zu einer Terrorhochburg entwickelt hatte und im Norden der umstrittenen Gebiete liegt. An der Operation sind mehr als 1000 Soldaten beteiligt. Nach ersten Angaben wurden mindestens sieben Palästinenser getötet und Dutzende zum Teil schwer verletzt. Die tatsächliche Zahl der Opfer könnte jedoch deutlich höher liegen, da noch Menschen unter eingestürzten Häusern begraben sein könnten. Die IDF geht davon aus, dass der Einsatz ein bis zwei Tage dauern wird. 

Ein hochrangiger Regierungsbeamter erklärte: „Das Ziel dieser groß angelegten Operation ist es, die Rolle von Jenin als Zufluchtsort für den Terror zu beenden, und sie wird so lange dauern, wie es nötig ist.“ Die Sicherheitskräfte rechnen mit Racheakten wie Raketenangriffen aus dem Gazastreifen oder Terroranschlägen in Israel.

Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Operation vor einer Woche genehmigt, wie der israelische Armeerundfunk berichtete. Er entschied, sie erst nach dem muslimischen Eid al-Adha-Fest zu starten.

Angriff auf Terror-Hauptquartier

Die Armee bestätigte am frühen Morgen, dass eine „umfassende Anti-Terror-Operation in der gesamten Stadt und im Flüchtlingslager Jenin“ im Gange sei. Eines der Ziele der Angriffe sei ein gemeinsames Hauptquartier gewesen, das von palästinensischen Gruppen als Beobachtungsposten, als Treffpunkt für bewaffnete Terroristen, als Waffen- und Sprengstofflager und als Kontakt- und Kommunikationszentrum für Agenten genutzt worden sei, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der IDF und des Geheimdienstes Shin Bet. Das Hauptquartier habe auch als Unterschlupf für flüchtende Terroristen gedient.

Die IDF veröffentlichte diese Grafik. Sie zeigt, dass das Terror-Hauptquartier in Jenin zwischen Schulen und einem Krankenhaus liegt.

In ganz Jenin kam es zu Stromausfällen. Kurz nach Beginn der Luftangriffe drangen israelische Streitkräfte in großer Zahl aus verschiedenen Richtungen in die Stadt ein. Es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und palästinensischen Kämpfern. Einwohner der Stadt versuchten, die Zufahrtsstraßen mit brennenden Autoreifen zu blockieren.

Die Armee berichtete, man habe mehr als zehn Drohnenangriffe durchgeführt. Den Truppen sei es gelungen, eine von Terroristen selbst gebaute Rakete zu beschlagnahmen.

Die Einwohner von Jenin erhielten Nachrichten, die angeblich von der IDF stammten und in denen es hieß: „Die Sicherheitskräfte gehen gegen die Kämpfer in der Gegend vor. Bleiben Sie zu Hause und schützen Sie Ihre Familie“.

Terrorgruppen rufen zum Kampf auf

Ismail Haniyeh, Chef des Politbüros der Hamas, forderte die Palästinenser in der gesamten sogenannten Westbank zur „Hilfe für Jenin und zur Verteidigung seiner Bevölkerung gegen die feindlichen Pläne“ auf. Auch der Islamische Palästinensische Dschihad rief zum Widerstand auf.

Der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, twitterte: „In den letzten zwei Jahren hat sich Dschenin zu einem wichtigen Zentrum des Terrorismus und zu einer iranischen Hochburg in der Nähe israelischer Bevölkerungszentren entwickelt. Die meisten Terroranschläge gegen Israelis wurden von Jenin aus verübt. Kein Land würde tatenlos zusehen, wenn Terroristen seine Bürger angreifen.“

Seit Anfang des Jahres sind bei palästinensischen Anschlägen 24 Menschen getötet worden.

Nach einer Aufstellung der „Times of Israel“ wurden in diesem Zeitraum 134 Palästinenser in Judäa und Samaria getötet, die meisten von ihnen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften oder bei Anschlägen.

Foto: Straßenkämpfe in Jenin am heutigen Vormittag. Quelle: Nasser Ishtayeh/Flash90

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