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Israelische Chirurgen trotzen Stromausfall bei lebensrettender Operation in Äthiopien

JERUSALEM, 07.07.2023 (TPS/TM) – Eine Delegation israelischer Chirurgen stand vor einer großen Herausforderung, als ein Stromausfall eine lebensrettende Operation in Äthiopien unterbrach. Durch schnelles Handeln und Einfallsreichtum gelang es dem Team jedoch, die Operation erfolgreich abzuschließen und das Leben eines dreijährigen Patienten zu retten.

Hilfe in Addis Abeba

Eine humanitäre Delegation des Rambam Healthcare Campus in Haifa war nach Addis Abeba gereist, um im St. Peter’s Specialized Hospital eine Reihe von chirurgischen Eingriffen durchzuführen. Im Rahmen einer medizinischen Kooperation zwischen den beiden Krankenhäusern schickt das Rambam regelmäßig Delegationen nach St. Peter’s, um dort Eingriffe vorzunehmen, die die äthiopischen Ärzte nicht selbst durchführen können. Auf dem Programm standen vor allem Kopf- und Halsoperationen sowie gynäkologische Behandlungen.

Der Stromausfall kam ohne Vorwarnung und ein Notstromaggregat sprang nicht an, so dass der Operationssaal ohne Strom war. Das israelische und das äthiopische Ärzteteam reagierten sofort. Unter der Leitung von Dr. Yotam Shkedy, Direktor der HNO-Abteilung am Rambam, leuchteten sie mit Handy-Taschenlampen den Operationsbereich aus.

Da das elektrische Beatmungsgerät nicht mehr funktionierte, beatmete das äthiopische Anästhesieteam mit Unterstützung von Dr. Vasile Recea, dem stellvertretenden Leiter der Anästhesieabteilung des Rambam, das Kind manuell durch die Nase.

„Stromausfälle gehören in diesen Ländern zum Leben“, erklärte Shkedy. „Aber normalerweise gibt es einen Notstromgenerator, der sich automatisch einschaltet. In diesem Fall war das nicht der Fall. Wir mussten uns schnell umstellen, denn unser junger Patient lag auf dem Operationstisch und wir waren mitten in der Operation.“

15 Minuten ohne Strom

Trotz der schwierigen Umstände wurde die Operation mit improvisiertem Licht von Shkedys OP-Lampe und den Smartphone-Taschenlampen des medizinischen Personals fortgesetzt. Nach 15 Minuten kehrte der Strom zurück.

„Wenn man in der Dritten Welt arbeitet, denkt man an vieles, aber in einem Operationssaal ohne Strom zu arbeiten, wäre mir nie in den Sinn gekommen“, sagt Dr. Shkedy. „Zum Glück war das Leben unseres Patienten trotz des Stromausfalls nie in Gefahr.“

Bild: Das Ärzteteam operiert trotz des Stromausfalls weiter. Foto: Dr. Vasile Recea/TPS

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