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Schülerin findet bei Ausgrabungen 1500 Jahre alten „Zauberspiegel“

JERUSALEM, 04.08.2023 (TPS) – Ein 1.500 Jahre alter „Zauberspiegel“ aus byzantinischer Zeit ist diese Woche von einer jungen Schülerin bei Ausgrabungen der israelischen Altertumsbehörde in der antiken Stätte Uscha im Norden Israels entdeckt worden.

Aviv Weizman aus Kiryat Motzkin in der Nähe von Haifa war eine von 500 Schülerinnen und Schülern, die an einem einwöchigen „Überlebenskurs“ teilnahmen. Der umfasste eine 90 Kilometer lange Wanderung und die Teilnahme an Ausgrabungen an archäologischen Stätten in ganz Israel, die in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich sein werden.

Ungewöhnliche Tonscherbe gefunden

Vor Ort bemerkte die 17-Jährige eine ungewöhnliche Tonscherbe, die zwischen den Mauern eines Gebäudes aus dem Boden ragte. Sie hob die Scherbe auf und brachte sie zu Dr. Einat Ambar-Armon, der Direktorin des Northern Education Center der israelischen Antikenbehörde, die den Fund als Platte eines magischen Spiegels identifizierte.

„Das Fragment ist Teil eines ‘magischen Spiegels’ aus der byzantinischen Periode, dem 4. bis 6. Jahrhundert nach Christus“, erläuterte Navit Popovitch, Kurator für klassische Perioden der Antikenbehörde: „In der Mitte der Tafel befand sich ein Glasspiegel, der vor dem Bösen Auge schützen sollte. Die Idee war, dass ein böser Geist, zum Beispiel ein Dämon, der in den Spiegel blickte, sein eigenes Spiegelbild sehen würde, was den Besitzer des Spiegels schützen sollte. Ähnliche Spiegel wurden in der Vergangenheit als Grabbeigaben in Gräbern gefunden, um die Verstorbenen auf ihrer Reise in die nächste Welt zu schützen.“

In Uscha, einem Nationalpark in Westgaliläa in der Nähe von Nazareth, hatte nach der Zerstörung des Zweiten Tempels durch die Römer für kurze Zeit der Sanhedrin getagt, der oberste Rat der rabbinischen Gelehrten. Eine Reihe bedeutender talmudischer Rabbiner lebte hier.

Lebendige Geschichte erlebt

Eli Eskosido, Direktor der Antikenbehörde, berichtete, die jungen Leute hätten auch Tongefäße, Münzen, verzierte Steinfragmente und sogar ein Aquädukt gefunden. „Geschichte, die normalerweise im Klassenzimmer gelehrt wird, wird durch den Boden lebendig. Ein Schüler, der bei einer Ausgrabung einen Fund macht, wird dieses Erlebnis nie vergessen. Es gibt keine bessere Möglichkeit, junge Menschen mit dem Land und seinem Erbe zu verbinden“, unterstrich Eskosido.

Bild: Aviv Weizman zeigt einen Überrest des „Zauberspiegels“. Foto: Emil Aladjem / Israel Antiquities Authority

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