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Terror im Herzen von Tel Aviv: Palästinenser tötet Vater von drei Kindern

TEL AVIV, 06.08.2023 (TM) – Bei einem Terroranschlag in einer Fußgängerzone in Tel Aviv ist am späten Samstagnachmittag Chen Amir (42) erschossen worden. Er hinterlässt eine Ehefrau und drei Töchter. Amir gehörte zum Sicherheitsdienst der Stadt. Er und ein Kollege waren auf Motorrädern unterwegs, als ihnen eine verdächtige Person auffiel. Sie hielten an und wollten den Mann kontrollieren. Dieser weigerte sich zunächst, auf ihre Rufe zu reagieren. Als sie von ihren Motorrädern stiegen, zog der Mann eine Handfeuerwaffe und eröffnete das Feuer auf die Polizisten. Er schoss Amir in den Kopf. Der andere Wachmann reagierte schnell und tötete den Terroristen.
Der Täter wurde als der 22-jährige Kamal Abu A. aus dem palästinensischen Dorf Rumannah bei Jenin identifiziert. Abu A. war Mitglied der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad und wurde von den israelischen Sicherheitskräften seit sechs Monaten wegen terroristischer Aktivitäten gesucht. Unter anderem soll er auf israelische Soldaten geschossen haben. Er durfte sich nicht in Israel aufhalten. Der Geheimdienst untersucht nun, wie er ins Land gelangen konnte.
Attentäter wollte Märtyrer werden
Der israelische Polizeichef Kobi Schabtai, der am Tatort war, berichtete, der Terrorist habe eine schriftliche Nachricht hinterlassen, dass er ein Märtyrer werden wolle. Die Terrorgruppe Hamas begrüßte später den Anschlag und erklärte, er sei eine natürliche Folge der israelischen Aggression gegen das palästinensische Volk.
Der Wachmann, der den Terroristen erschossen hatte, berichtete der Polizei: „Er nahm keinen Blickkontakt auf, als wir uns ihm auf unseren lauten Motorrädern näherten, was unseren Verdacht verstärkte.“ Amir wurde noch am Tatort vom Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) medizinisch erstversorgt, bevor er in das Sourasky Medical Center in Tel Aviv gebracht wurde, wo er seinen Verletzungen erlag.

Das Opfer: Familienvater Chen Amir (42). Foro: Privat

Polizeichef Shabtai lobte das schnelle Handeln der beiden städtischen Sicherheitsbeamten. „Es besteht kein Zweifel, dass Ihr schnelles und professionelles Handeln Leben gerettet hat“, unterstrich er. „Nur wenige Meter entfernt sehen wir Cafés voller Menschen, die das Ausmaß der verhinderten Katastrophe erahnen lassen.“ Auch Premierminister Benjamin Netanjahu lobte die Sicherheitskräfte der Stadt Tel Aviv dafür, dass sie „einen viel schlimmeren Terroranschlag verhindert haben“.
Der Leiter des Sicherheitsdienstes der Stadt Tel Aviv, Hanan Peretz, zeigte sich tief erschüttert über den Tod von Chen Amir: „Seine Freunde in der Einheit wissen noch nicht, wie sie die Nachricht verarbeiten sollen. Sie sind sehr verletzt und in Trauer. Amir, dessen Liebe zu Motorrädern wirklich außergewöhnlich war, war auch Motorradmechaniker, und er liebte seine Arbeit und die Einheit. Das ist ein unfassbarer Verlust.“

Familie spendet Organe

Die Familie des Ermordeten beschloss, seine Organe zu spenden. Hanan Peretz berichtete: „Ich stand neben seiner Frau, als das Krankenhaus kam und ihr anbot, dies zu tun. Sie zögerte keinen Augenblick und sagte Ja. Ich stand da mit Tränen in den Augen, ich war sehr bewegt. Sie ist eine starke Frau. Das ist keine leichte Situation. Amir ist Vater von drei kleinen Mädchen, von denen wir hoffen, dass sie das durchstehen. Wir sind bei ihnen, wir werden sie unterstützen.“

Israelische Streitkräfte haben in der Nacht zum Sonntag das Haus des Terroristen in Rummanah vermessen, um es für einen möglichen Abriss vorzubereiten. Bei palästinensischen Terroranschlägen im Heiligen Land sind seit Jahresbeginn 26 Menschen getötet und Dutzende zum Teil schwer verletzt worden.

Bild: Der Terroranschlag ereignete sich im Viertel Nachalat Binyamin, wo am Samstagabend Restaurants, Cafés und Bars voller Menschen waren. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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