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Blutiger Terror in Autowaschanlage: Sohn und Vater in Huwara erschossen

JERUSALEM, 20.08.2023 (NH) – Der palästinensische Terror hat erneut unschuldige Opfer gefordert. Am Samstag gegen 15 Uhr eröffnete ein Unbekannter in einer Autowaschanlage in Huwara das Feuer auf zwei israelische Zivilisten. Er schoss aus nächster Nähe auf sie. Vater (60) und Sohn (28) erlagen trotz Wiederbelebungsmaßnahmen noch am Tatort ihren schweren Schussverletzungen. Die Armee fahndet nach dem Todesschützen.

Terror-Hotspot Huwara

Huwara, südlich von Nablus gelegen, war in den vergangenen Monaten bereits zehnmal Schauplatz tödlicher Schüsse auf auf israelische Passanten und Autofahrer. Die Bewohner jüdischer Siedlungen wie Har Bracha, Itamar und Alon Moreh nutzen die Straße 60, um ihre Häuser zu erreichen oder zu verlassen. Die Straße führt mitten durch die feindlich gesinnte Krisengemeinde. Seit Jahren wird an einer Umgehungsstraße gearbeitet. Bereits im Februar 2023 sollten die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Im selben Monat erschoss ein Terrorist die Brüder Yagel und Hallel Yaniv in ihrem Auto. Weitere Mordanschläge auf jüdische Passanten folgten. Das gelbe israelische Nummernschild war auch beim gestrigen Terroranschlag das Erkennungszeichen für den Attentäter.

Berichten zufolge hielten sich Aviad Nir (28) und sein Vater Shai Silas Nikregar (60), Einwohner der südlichen Küstenstadt Ashdod, mehrere Stunden in Huwara auf. Nachdem sie die Klimaanlage ihres Autos reparieren ließen, fuhren die beiden Israelis zu einer nahe gelegenen Autowaschanlage. Dort erschoss der unbekannte Täter seine Opfer und flüchtete offenbar zu Fuß. Ersten Ermittlungen zufolge konnte die Armeepatrouille vor Ort wegen des Lärms der Waschanlage die Schüsse nicht hören.

Derzeit wird geprüft, ob palästinensische Passanten örtliche Terrorgruppen über die Anwesenheit jüdischer Kunden informiert haben. Der Besitzer der Autowaschanlage wurde zum Verhör mitgenommen.

Geringe Militärpräsenz am Schabbat

Die meisten jüdischen Bewohner der Region halten den Schabbat ein und benutzen ihre Fahrzeuge nicht. Säkulare Juden verzichten wegen der anhaltenden Terrorwarnungen auf Einkäufe in der Stadt. Bis vor Jahren war der günstige Einkauf von hochwertigen Haushaltswaren bei den palästinensischen Nachbarn in Huwara beliebt. Aufgrund des Rückgangs der jüdischen Besucher war die Präsenz der israelischen Sicherheitskräfte am Wochenende nicht verstärkt worden.

Während die Fahndung nach dem Terroristen weitergeht, bereitet sich das israelische Militär auf so genannte „Blue-Hammer-Angriffe“ vor – Racheakte von Juden gegen Palästinenser. Nach der Ermordung der Brüder Yaniv Anfang des Jahres hatten jüdische Siedler randaliert und palästinensische Häuser und Dutzende Autos in Brand gesteckt. Die Militär- und Polizeipräsenz in der gesamten Region wurde nun verstärkt.

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad gratulierten zu der „heldenhaften Tat“ und lobten den Mord. Sie verteilten Süßigkeiten an Jugendliche. Seit Jahresbeginn kamen bei palästinensischen Terrorattentaten 33 Menschen ums Leben – die Mehrheit Zivilisten.

Titelbild: Israelische Sicherheitskräfte sichern den Schauplatz der tödlichen Schussattacke in Huwara. Foto: Flash90

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