Mordserie unter Arabern: Seit Jahresbeginn schon 144 Tote
JERUSALEM, 09.08.2023 (TPS/TM) – Zwei Männer aus der Beduinenstadt Rahat sind Opfer von Schüssen geworden, die aus einem fahrenden Auto abgefeuert wurden. Damit erreichte die Mordwelle im israelisch-arabischen Sektor am Dienstagabend einen neuen Höhepunkt. Die Opfer, beide Mitte zwanzig, wurden auf der Route 40 in der Nähe der Lehavim-Kreuzung nördlich von Beersheva getötet. Die Ärzte im Soroka Medical Center in Beersheva konnten nichts mehr für sie tun. Ein drittes Opfer wurde schwer verletzt. Es ist unklar, ob er im selben Auto saß.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei stand die Schießerei im Zusammenhang mit einem Streit zwischen rivalisierenden Banden in Rahat. Ein verlassenes, ausgebranntes Auto wurde in der Nähe gefunden und die Polizei untersucht, ob es mit der Schießerei in Verbindung steht.
Ebenfalls am Dienstagabend wurde der 19-jährige Iham Abu Saleh in Shfaram, einer israelisch-arabischen Stadt in der Nähe von Haifa, angeschossen und getötet. Es wird vermutet, dass Abu Saleh, der für die lokale Profifußballmannschaft Union Bnei Shfaram spielte, bei einem missglückten Raubüberfall getötet wurde.
Seit Jahresbeginn bereits 144 Mordopfer
Nach Angaben der Abraham-Initiative, einer jüdisch-arabischen Organisation, die sich für die Integration der Araber in die israelische Gesellschaft einsetzt, ist mit den jüngsten Morden die Zahl der arabischen Israelis, die seit Anfang 2023 bei Gewalttaten getötet wurden, auf 144 gestiegen.
Der Anstieg der Gewalt wird auf organisierte kriminelle Banden zurückgeführt, die Revierkämpfe austragen und versuchen, Rivalen auszuschalten. Arabische kriminelle Organisationen sind in Erpressung, Geldwäsche, Waffen-, Drogen- und Frauenhandel verwickelt.
Arabische Lokalpolitiker haben die Regierung zum Handeln aufgefordert. Premierminister Benjamin Netanjahu befürwortet eine aktivere Rolle des Geheimdienstes Shin Bet bei der Bekämpfung der arabischen Kriminalität, aber arabische Führer und Shin Bet-Beamte lehnen diesen Vorschlag ab.
Palästinenser beschuldigen Israel
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat eine Erklärung für die Morde parat: Sie verleumdet Israel, das hinter der Gewalt und den Morden stecke, um die israelisch-arabische Gesellschaft zu zerstören. Das offizielle PA-Fernsehen strahlte ein Interview mit einem so genannten „Experten für israelische Angelegenheiten“ aus, der behauptete, die Morde in der israelisch-arabischen Gesellschaft seien Teil eines „organisierten“ israelischen Plans zur „Judaisierung“.
Ein regelmäßiger Kolumnist der PA-Tageszeitung ging so weit, die israelischen Sicherheitskräfte und ihre „Werkzeuge“ zu beschuldigen, die Morde begangen zu haben, und behauptete, es sei ein israelisches Ziel, „palästinensische Zivilisten aus ihren Städten und Dörfern zu vertreiben“.
Das Jerusalemer Forschungsinstitut „Palestinian Media Watch“ hat aufgedeckt, dass die Palästinensische Autonomiebehörde routinemäßig Israel für alle Probleme verantwortlich macht – sogar für Naturkatastrophen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Welle der Kriminalität unter israelischen Arabern, die sie als „Palästinenser“ bezeichnen, Israel angelastet wird.
Foto: Die Polizei an einem der Tatorte: Ein 61-jähriger Vater und sein 26-jähriger Sohn wurden am 28. Juni 2023 in der arabisch-israelischen Stadt Shfaram erschossen. Foto: Flash 90