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Tragödie in Ein Gedi: Mehrere Verletzte durch Felssturz – Achtjähriger stirbt

EIN GEDI, 24.08.2023 (TM) – Großeinsatz für Rettungskräfte, Polizei, Feuerwehr und Bergungsspezialisten der Armee heute Morgen im Ein Gedi-Nationalpark am Toten Meer: Dort stürzten Felsen in die Tiefe und trafen mehrere Besucher. Der achtjährige Yehuda Levi aus Hemdat im Jordantal kam dabei ums Leben.

Mehrere Rettungshubschrauber wurden zur Unglücksstelle gerufen, ebenso die Such- und Rettungseinheit 669 der israelischen Armee. Auch Sanitäter von nahe gelegenen Armeestützpunkten waren vor Ort. Der Abschnitt der Straße 90 zwischen Ein Gedi und dem Checkpoint Metsoke Dragot wurde wegen des Vorfalls vorübergehend gesperrt.

Unfall in unwegsamem Gelände

Der Felssturz ereignete sich am Bach Nahal David, 25 Gehminuten von der nächsten Zufahrtsstraße entfernt. Dort gibt es einen Wasserfall und einen Wanderweg, der zum Berg Yishai führt. Lior Lev, der stellvertretende Leiter des Ein Gedi-Naturreservats, berichtet: „Heute Morgen gegen 9.30 Uhr erhielten wir die Meldung, dass Felsen im Nahal David-Bach eingestürzt sind. Wir schickten sofort alle Ranger, das Rettungsteam von Ein Gedi, die Polizei, das Militär und alle verfügbaren Kräfte los, um die Verschütteten zu retten. Wir durchsuchten den Bach und retteten vier Verletzte, die ins Krankenhaus gebracht wurden.“

Ersten Untersuchungen zufolge wurden die Wanderer von den Steinen getroffen, als sie auf dem markierten Weg gingen.

Ein Verletzter wird in einem geländegängigen Fahrzeug zum Rettungswagen gefahren. Foto: Magen David Adom

Für den achtjährigen Jungen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Ein vierjähriges Mädchen und zwei weitere Personen wurden laut Rettungsdienst mittelschwer verletzt, außerdem gab es mehrere Leichtverletzte. Die Sanitäter mussten sich auch um mehrere Menschen kümmern, die den Unfall beobachtet hatten und unter Schock standen. Der Rettungsdienst United Hatzalah schickte seine Psychotrauma- und Krisenreaktionseinheit (PCRU) an den Unfallort. Zwei der Verletzten wurden nach der Erstversorgung mit dem Hubschrauber ins Soroka Medical Center nach Beersheva geflogen. Weitere Verletzte wurden in Kliniken nach Tel Aviv und Jerusalem gebracht.

Ein Rettungshubschrauber landete in der Nähe der schwer zugänglichen Unglücksstelle. Foto: Magen David Adom

Einsturzgefährdete Klippen

Brigadegeneral (a.D.) Ariel Hayman, Geologe und leitender Forscher am Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS), erklärte: „Die Küste des Toten Meeres ist ein Gebiet, das anfällig für Felsstürze ist, wie es in der Vergangenheit schon oft der Fall war, zum Beispiel bei der Katastrophe von Neot HaKikar im Jahr 1970, bei der 19 Soldaten und ein Zivilist getötet und zehn verletzt wurden. Wir wissen noch nicht genau, was heute passiert ist, aber einer der Gründe für die Erdrutsche in diesem Gebiet ist der schnelle Rückgang des Toten Meeres, dessen Wasserspiegel mit einer Rate von etwa einem Meter oder mehr pro Jahr sinkt. Dieser Rückgang hat unter anderem zur Folge, dass die Bäche, die zum Toten Meer hinunterfließen, schnell unterspült werden und die Klippen einsturzgefährdet sind”.

Titelbild: Polizisten riegeln den Eingang zum Ein Gedi-Nationalpark ab, Helfer der Armee eilen zur Unglücksstelle. Foto: Chaim Goldberg / Flash 90

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