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August in Israel – zwischen Rekordtemperaturen, Sommerferien und Sicherheitslecks

JERUSALEM, 03.09.2023 – Israel hat die sengende Juli-August-Hitze und mit ihr auch die Sommerferien hinter sich gebracht. 2,5 Millionen Schul- und Kindergartenkinder besuchten am Freitag zum ersten Mal wieder pädagogische Einrichtungen. Jetzt fassen Geologen die heißen Sommermonate mit einem besonderen Augenmerk auf den August zusammen. So hat Israel laut dem israelischen Wetterdienst einen der heißesten Sommermonate seit 1950 erlebt. Doch der August überraschte die israelischen Wetterfrösche nicht nur mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Der rekordverdächtige Sommermonat verabschiedete sich mit ungewöhnlich heftigen Regenschauern.

Lange Sommerferien

Die Sommermonate Juli und August sind für viele Familien ein Albtraum. Zwar benötigen die kleinen Israelis eine Auszeit von Kindergarten und Schule, doch genießen die meisten Arbeitnehmer bei weitem nicht so viele Ferientage wie ihre Sprösslinge. Die Kleinen verbringen viele Ferientage bei ihren erschöpften Großeltern oder begleiten ihre Eltern an den Arbeitsplatz. Die acht bis 10 Wochen langen Sommerferien sind für die Eltern auch mit einer hohen finanziellen Belastung verbunden: Die Sommerlager im Juli sind teuer, Freizeitparks, Schwimmbäder und Urlaub im eigenen Land sind für kinderreiche Familien kaum erschwinglich. Zwar könnte man kostenlose Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge in der freien Natur oder Strandbesuche einplanen, doch die Hitzewelle im vergangenen August zwang viele Familien schlichtweg dazu, sich in klimatisierten Räumen aufzuhalten. Draußen war es selbst für die sonnenanbetenden Israelis einfach zu heiß. Doch wie hoch kletterten die Temperaturen wirklich? Jetzt ist es an der Zeit, den heißen August zusammenzufassen.

Die Sommerferien in Israel sind lang und belastend. Freizeitbeschäftigungen wie Surfkurse sind oft sehr teuer. Foto: Miriam Alster/Flash90

Metorologen fassen zusammen

Nach Angaben des israelischen Wetterdienstes waren die meisten der heißesten Sommer in Israel in den letzten zwei Jahrzehnten. Der warme August folgte dem Juli, der ebenfalls deutlich wärmer als der Durchschnitt war. Die beiden Hauptsommermonate (zusammen mit Juli-August 2017) stehen so in den Messungen seit 1950 an erster Stelle. Der August-Hitzehöhepunkt erreichte im nördlichen Jordantal und am Toten Meer Temperaturen von über 47 Grad. Beer Sheva schwitzte unter 42 Grad und in Jerusalem kletterte das Thermometer auf satte 38 Grad.

Der August wurde von den Meteorologen in drei Wetterperioden unterteilt. Während die ersten elf Tage noch relativ nahe am Durchschnitt lagen (aber mit mehreren wärmeren Tagen als üblich), kämpfte der kleine jüdische Staat in den darauffolgenden Wochen mit Extremtemperaturen (12. bis 24. August). Im letzten Drittel des Monats fielen die Temperaturen teilweise unter den Durchschnitt und die Nation wurde mit äußerst ungewöhnlichen Regenfällen überrascht. Auch Wetterereignisse wie starke Windböen und Staubstürme setzten dem kleinen Land im August zu.

Klimawandel und Sicherheitslecks

Es scheint, dass eine Kombination aus menschengemachter Klimakrise und der sogenannte Klimawandel auch vor dem Heiligen Land nicht halt macht. Israel hat in diesem August die globale Erderwärmung übersprungen und ist gleich zum “globalen Sieden” übergegangen.

Auf die Extremtemperaturen sind Israels Gesundheits-, Rettungs- und Sicherheitssysteme jedoch nicht ausreichend vorbereitet. Gleiches gilt für die Versorgung mit Wasser und Strom in Krisenzeiten.

Doch weder der Staat noch seine Bürger unternehmen das Notwendige, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die die Klimakrise verstärken. Diesen Sommer sollte man als letzten Weckruf deuten: Während Politiker ihren Kopf aus dem Sand ziehen sollten, muss sich die Bevölkerung vorbereiten und dringen ihre Gewohnheiten ändern.

Titelbild: Tel Aviv war im August nicht nur Extremtemperaturen, sondern auch hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Foto: Miriam Alster/Flash90

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