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Regierungsgegner schalten einen Gang höher – auch im Ausland wird gegen Netanjahu demonstriert

JERUSALEM 19.09.2023 (LS) – Die Yesh-Atid-Abgeordnete Michal Schir hat am Montag auf die Äußerungen von Premierminister Benjamin Netanjahu auf seinem Weg in die Vereinigten Staaten mit folgenden Worten reagiert: „Netanjahu ist eine klare und aktuelle Gefahr für die Existenz Israels”.

Vor dem Einsteigen in einen El-Al-Flug nach Amerika hatte Netanjahu erklärt, Israelis, die in Kalifornien und vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegen ihn protestieren wollen, würden sich “mit der PLO und dem Iran verbünden”.

Als Reaktion auf Netanjahus Erklärung stritten israelische Politiker darüber, ob Israelis, die in den USA gegen Netanjahu protestieren, Staatsfeinde oder Patrioten im Ausland sind.

Proteste in den USA

Der Premierminister reiste zu einem lang erwarteten Besuch in die USA – zunächst nach Kalifornien, wo er sich mit Elon Musk traf, und dann nach New York zur Generalversammlung der Vereinten Nationen, wo er mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen wird.

Der Premierminister landete in San Jose inmitten einer wachsenden Empörung über seine Äußerungen vor seiner Abreise. Über hundert Demonstranten warteten auf Netanjahus Konvoi, als er den Flughafen von San Jose verließ. Die Demonstranten schwenkten israelische Flaggen, hupten, skandierten “Schande!” und hielten Schilder mit der Aufschrift “Rettet unsere Start-up-Nation” und “Netanjahu reißt Israel auseinander”.

Letzte Woche projizierten Aktivisten eine riesige Botschaft auf das Gebäude des UN-Hauptquartiers in New York, wo zu lesen war: “Glaubt dem Verbrecherminister Netanjahu nicht. Schützt die israelische Demokratie”.

Weitere Demonstrationen werden in den kommenden Tagen erwartet.

Außer Kontrolle geraten

Demonstrationen gegen israelische Staatsführer von Israelis im Ausland sind eine neue Stufe der Anti-Regierungsaktionen der Protestbewegung. Dementsprechend werden ihre Aktionen in den USA von Regierungsvertretern scharf kritisiert. Finanzminister Bezalel Smotrich stimmte Netanjahus Erklärung zu, dass die Demonstranten eine rote Linie überschritten haben.

“Früher hatten wir Respekt vor dem Staat”, erklärte er. “Es war klar, dass wir zu Hause streiten und protestieren können, aber jeder unterstützte den Premierminister, wenn er auf eine Reise ging, um Israel im Ausland zu vertreten. Die Demonstranten im Ausland sind tatsächlich BDS-Aktivisten, die Israel schaden, und die Unterstützung, die sie von Gantz und Lapid erhalten, beweist, dass sie alle roten Linien überschritten haben”.

Titelbild: Demonstranten protestieren vor dem Abflug ihres Premierministers am internationalen Flughafen Ben Gurion. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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