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David Litvinov und die Last des israelisch-saudischen Friedens

JERUSALEM, 03.10.2023 (TPS/TM) – Während sich Israel und Saudi-Arabien auf dem Weg zu einem Frieden weiter annähern, sprach ein Mitglied des israelischen Gewichtheber-Teams, das zum ersten Mal an einem Wettkampf im Wüstenkönigreich teilnahm, über seine Erfahrungen und seine Hoffnungen für die Zukunft.

David Litvinov gehörte zu der vierköpfigen Mannschaft, die im September 2023 an den Weltmeisterschaften im Gewichtheben in Riad teilnahm. Die Delegation vertrat Israel in Riad offen unter der Flagge des jüdischen Staates, um sich einen Platz bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris zu sichern.

Warmherziger Empfang und Stadtbesichtigung

„Es war etwas ganz Besonderes für uns, denn es war das erste Mal, dass eine israelische Delegation offiziell in Saudi-Arabien war, und es war sehr aufregend“, berichtete Gewichtheber David Litinov dem Pressedienst TPS. „Wir haben dort das Neujahrsfest Rosch Haschana gefeiert, ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel, und es war etwas ganz Besonderes für uns, daran teilzunehmen”, erzählte Litvinov. „Wir durften das Hotel verlassen und Riad besichtigen, die Sicherheitsleute führten uns zu allen Orten, die wir im Internet finden konnten, zu allen Sehenswürdigkeiten.“

Auf die Frage, wie es zur Teilnahme der israelischen Delegation in Riad kam, erklärte Litwinow, der in der Klasse bis 109 Kilogramm antrat: „Um sich für die Olympischen Spiele 2024 zu qualifizieren, muss man unter anderem an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, und einer davon ist die Meisterschaft in Saudi-Arabien. Sie wussten, dass sie uns antreten lassen mussten, sonst hätten sie auf die Austragung verzichten müssen“.

Die israelischen Sportfunktionäre nahmen Kontakt auf, und die Saudis „gaben uns alles, was wir brauchten“, so Litvinov. Weitere Mitglieder des israelischen Teams waren Artur Mogordomov, Nikol Rubanovich und Celia Gold. Alle vier beendeten den Wettbewerb in ihren jeweiligen Gewichtsklassen auf Plätzen zwischen 20 und 30. Die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris wird auf der Grundlage der bei diesem und künftigen Turnieren erzielten Punkte erfolgen.

Litvinov fügte hinzu, dass er sich auf den Tag freue, an dem Israel in der Lage sein wird, saudische Sportler zu empfangen. „Wenn Saudi-Arabien nach Israel kommt, werden sie das gleiche Gefühl haben wie wir, als wir in ihre Heimat kamen. Es gibt viel Liebe und Wärme.“

Zwei israelische Minister in Riad

Die Teilnahme Israels an den Veranstaltungen in dem sunnitisch-muslimischen Königreich fällt in eine Zeit, in der sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern deutlich verbessert haben. In der vergangenen Woche war der israelische Tourismusminister Haim Katz der erste israelische Minister, der Saudi-Arabien einen offiziellen Besuch abstattete. Er nahm an einer Konferenz der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen teil.

Vor kurzem noch undenkbar: Kommunikationsminister Shlomo Karhi (rechts) betet während eines Morgengottesdienstes in Riad.
Foto: Sprecher des Kommunikationsministeriums

In dieser Woche traf Kommunikationsminister Shlomo Karhi in Riad ein, der die israelische Delegation zum Außerordentlichen Kongress des Weltpostvereins 2023 anführte. Karhi hielt ein jüdisches Morgengebet in Saudi-Arabien ab. Der Gottesdienst fand in Karhis Hotel statt und schloss auch drei Juden ein, die sich in Riad aufhielten, aber nicht zu Karhis Delegation gehörten.

Bilder, die von Karhis Büro veröffentlicht wurden, zeigen die Teilnehmer in traditionellen Gebetsschals und mit einem Etrog in der Hand, der Teil eines besonderen Rituals für das Sukkot-Fest ist, sowie Palmen-, Myrten- und Weidenzweige.

Titelbild: Der israelische Gewichtheber David Litinov. Foto: Kobi Natan/TPS

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