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Fünf Grenzpolizisten bei Explosion einer Handgranate zum Teil schwer verletzt

JERUSALEM, 05.10.2023 (TPS/TM) – Israelische Truppen haben sich am Donnerstagmorgen in der palästinensischen Stadt Tulkarem ein Gefecht mit bewaffneten Palästinensern geliefert. Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurden bei den Kämpfen fünf Grenzpolizisten verletzt, drei von ihnen schwer. Bei einem weiteren Zwischenfall wurden zwei Hamas-Terroristen getötet.

Schüsse auf Grenzpolizisten

Laut einer gemeinsamen Erklärung der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und der Grenzpolizei (Magav) kam es in der Nacht bei einer Razzia zu einem Schusswechsel, der noch andauerte, als die Einsatzkräfte das Gebiet in den frühen Morgenstunden verließen. Ersten Ermittlungen zufolge wurden die fünf Grenzpolizisten von Splittern einer Handgranate getroffen, die sie selbst geworfen hatten. Die Granate wurde von einem Beamten in Richtung der bewaffneten Palästinenser geschleudert, prallte jedoch an einem Metalltor ab. Einem anderen Beamten gelang es, die Granate kurz vor der Explosion noch zur Seite zu treten. Drei Grenzpolizisten wurden schwer und zwei leicht verletzt.

Nach Angaben der Armee feuerten die Truppen auf eine Reihe Bewaffneter. Über die Anzahl der verletzten Palästinenser und ihren Zustand lagen zunächst keine Informationen vor. In Tulkarem gibt es zwei sogenannte Flüchtlingslager. Deren Bewohner sind jedoch niemals geflohen oder vertrieben worden. Im Unterschied zu allen anderen Flüchtlingen weltweit, für deren Status allein die individuelle Erfahrung von Flucht und Vertreibung relevant ist, vererbt sich bei Palästinensern der Flüchtlingsstatus und damit auch das Recht auf finanzielle Unterstützung.

Dschihadisten übernehmen Verantwortung

„Jeder Terrorist, der versucht, unseren Streitkräften Schaden zuzufügen, soll wissen, dass wir ihn schnappen und die Rechnung begleichen werden“, versicherte der Kommandeur der Grenzpolizei, Brik Yitzhak. Die Auseinandersetzungen waren heftig: Israelische Streitkräfte, die in das sogenannte Flüchtlingslager eindrangen, wurden beschossen. Palästinenser zündeten mehrere Bomben. Der Palästinensische Islamische Dschihad bekannte sich in sozialen Medien zu dem Anschlag.

In einer Erklärung, in der er den Soldaten eine schnelle Genesung wünschte, sagte Premierminister Benjamin Netanjahu: „Wir sehen den Iran als direkt verantwortlich für die Terrorwelle in Judäa und Samaria. Die israelische Regierung wird den Terror entschlossen bekämpfen und die israelischen Bürger verteidigen“.

Das Mullah-Regime in Teheran hat Terrorgruppen in Nordsamaria beim Aufbau einer Infrastruktur zur Herstellung von Raketen und improvisierten Sprengsätzen unterstützt. Seit August haben israelische Streitkräfte mehrere Versuche vereitelt, iranischen Sprengstoff in die palästinensischen Autonomiegebiete zu schmuggeln.

Schüsse auf Autofahrer

Bei einem weiteren Vorfall, ebenfalls am Donnerstagmorgen, wurden zwei bewaffnete Palästinenser erschossen. Wie die Armee mitteilte, hatten die beiden das Feuer auf einen israelischen Autofahrer auf einer Landstraße in der Nähe der Siedlung Avnei Hefetz eröffnet. Truppen der Aufklärungseinheit der Golani-Brigade verfolgten die beiden, woraufhin es zu einem Schusswechsel kam, bei dem die beiden Männer in der Nähe des Eingangs zum palästinensischen Dorf Shufa, südöstlich von Tulkarem, getötet wurden. Israelis wurden nicht verletzt.

Die Terroristen wurden als Abdul A. (23) und Adnan F. (27) identifiziert. In ihrem Fahrzeug fanden die Soldaten ein M16-Gewehr. Die Hamas bekannte sich zu den Anschlägen, nachdem Fotos der beiden mit grünen Hamas-Stirnbändern in den sozialen Medien kursierten.

In den vergangenen anderthalb Jahren hat die Gewalt in Judäa und Samaria stark zugenommen. Die Zahl der palästinensischen Schusswaffenangriffe auf israelische Zivilisten und Soldaten ist gestiegen. Das Militär führt fast jede Nacht Razzien durch, extremistische jüdische Siedler verüben vermehrt Racheakte gegen Palästinenser. In der Nacht zum Donnerstag nahmen israelische Truppen in den umstrittenen Gebieten zehn Palästinenser fest, die im Verdacht stehen, an Terroraktionen beteiligt gewesen zu sein. Bei mehreren dieser Razzien kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Bild: Israelische Truppen bei einem Anti-Terror-Einsatz in Tulkarem. Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90 (Archivaufnahme vom 24. Juli 2023)

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