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Hamas-Terroristen richten Blutbad unter israelischen Zivilisten in Südisrael an

JERUSALEM, 07.10.2023 (TM) – Bei einem Überraschungsangriff der Terrorgruppe Hamas sind am Feiertag Simchat Thora zahlreiche Israelis ums Leben gekommen. Im Morgengrauen begann ein massiver Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen, der nicht nur den Süden des Landes, sondern auch den Großraum Tel Aviv und Jerusalem traf. Gleichzeitig drangen schwer bewaffnete Terroristen in südisraelische Städte ein. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen, wie sie mit Maschinengewehren und Panzerfäusten bewaffnet in Geländewagen und auf Motorrädern unbehelligt durch Israel fahren. Dabei sollen sie wahllos Zivilisten erschossen haben. In israelischen und palästinensischen Netzwerken sind Leichen von Israelis zu sehen, die auf der Straße liegen. Ein anderes Video zeigt, wie Terroristen in einen Schutzraum eindringen und alle darin befindlichen Personen erschießen. Die Echtheit dieses Videos ist noch nicht bestätigt. Weitere Videos zeigen getötete israelische Soldaten in Stützpunkten nahe der Grenze.

Unfassbar: Bewaffnete Terroristen fahren durch eine südisraelische Stadt. Foto: privat/ Screenshot Twitter

Geiseln genommen

Die islamistischen Kämpfer haben mehrere Häuser gestürmt und die Zivilisten als Geiseln genommen. Außerdem griffen sie eine Techno-Party in der Wüste an, nach ersten Berichten gab es unter den jungen Leuten viele Opfer. Die Hamas gab bekannt, sie habe 35 Menschen, darunter fünf israelische Soldaten, in den Gazastreifen entführt. Angeblich wurden einige dort gefoltert und umgebracht. Aufnahmen zeigen, wie eine Gruppe von Terroristen jubelnd mit einem eroberten israelischen Militärfahrzeug zurück in den Gazastreifen fährt. Der Islamische Dschihad erklärte, er unterstütze die Kämpfe. Der Militärchef der Hamas, Mohammed Deif, hat die arabische Welt aufgerufen, sich dem Krieg gegen Israel anzuschließen.

Schwere Schäden nach einem Raketeneinschlag im Norden von Tel Aviv. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

Reservisten einberufen – Bitte um Blutspenden

Der israelische Verteidigungsminister Gallant hat in großem Umfang Reservisten einberufen. Es wird erwartet, dass die Regierung nach einer Sitzung am Nachmittag offiziell den Kriegszustand ausruft. Hilfsorganisationen riefen zu Blutspenden auf. Die Protestbewegung gegen die Justizreform hat die für heute geplanten Demonstrationen abgesagt und stattdessen zur Verteidigung des Landes aufgerufen. In einem Umkreis von 80 Kilometern um den Gazastreifen wurde der Ausnahmezustand verhängt, die Zufahrtsstraßen sind gesperrt.

Die Terroristen haben Dutzende Raketen gleichzeitig abgefeuert. Sie hinterließen Spuren am Himmel. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

Die israelische Armee macht bislang keine Angaben über Opferzahlen. Bestätigt wurde bisher der Tod einer Frau Ende 60 durch Raketenbeschuss. Der Bürgermeister einer Beduinenstadt berichtete von fünf Toten. Nach Angaben israelischer Krankenhäuser wurden am Morgen mehr als 250 Verletzte behandelt.

Rauchsäule über Aschdod im Süden des Landes, nachdem dort eine Rakete einschlug. Foto: Jamal Awad/Flash90

In Israel spricht man von einem „totalen Versagen“ der Sicherheitsbehörden. Noch immer ist unklar, wie Dutzende schwer bewaffnete Terroristen in Israel eindringen konnten. Offenbar wurden Teile des Grenzzauns mit Bulldozern eingerissen. Einige Terroristen flogen mit motorisierten Gleitschirmen über die Grenze, weitere kamen über das Meer. Nach Angaben des Polizeichefs sind 21 verschiedene Orte von Ilfiltrationen betroffen. Auch Stunden nach dem ersten Raketenbeschuss am frühen Morgen gelang es der Armee nicht, die Angriffe zu stoppen. Mittlerweile wurden rund 2500 Raketen auf Israel abgefeuert. Erst viel später wurden erste Luftangriffe auf Ziele in Gaza geflogen. Das Szenario erinnert an den Yom-Kippur-Krieg vor 50 Jahren, als das Land ebenfalls an einem Feiertag von arabischen Angriffen überrascht wurde.

UPDATE: Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes forderte der Hamas-Angriff bis zum Mittag 22 Todesopfer. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher sein. 545 Israelis werden aktuell in Krankenhäusern behandelt.

Titelbild: Fassungslose Israelis nach einem Raketeneinschlag in Aschkelon. Foto: Amir Cohen / Reuters

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