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Einheitsregierung steht – Verteidigungsminister verspricht: „Die Hamas wird von der Erde getilgt“ – Truppenverstärkung im Norden Israels

JERUSALEM 12.10.2023 (LS) – Am Mittwoch haben Netanjahu und der Vorsitzende der Partei der Nationalen Einheit, Benny Gantz, bekanntgegeben, eine „nationale Notstandsregierung” zu bilden. Im Rahmen dieser Vereinbarung werden Gantz, Netanjahu und Gallant ein Kriegskabinett bilden, und vier weitere Mitglieder von Gantz’ Partei werden dem breiteren Sicherheitskabinett beitreten. Der Oppositionsführer Yair Lapid hat sich der neuen Koalition nicht angeschlossen.

Gantz und der Premierminister erklärten, sie hätten beschlossen, die Politik beiseitezulassen, um die Bemühungen im Namen der Nation zu vereinen. Zuvor wurden sie kritisiert, dass sie mehrere Tage brauchten, um sich auf Details zu einigen, obwohl das Ausmaß der Gräueltaten der Hamas immer deutlicher wurde und der Krieg weiterging.

Starke Worte

Zum Abschluss des fünften Tages des Krieges gegen die Terrorgruppe versprach Verteidigungsminister Yoav Gallant am Mittwoch an der Seite seiner Partner im neu ernannten israelischen Kriegskabinett, die Hamas zu vernichten.

„Wir werden dieses Ding namens Hamas auslöschen”, erklärte Gallant auf der Pressekonferenz am Mittwochabend. „Die Hamas – der Islamische Staat von Gaza – wird vom Angesicht der Erde getilgt werden. Sie wird nicht weiter existieren. Es wird keine Situation geben, in der israelische Kinder ermordet werden und wir alle unserer Arbeit nachgehen, als wäre nichts passiert.”

Kurz vor ihm beschrieb auch Premierminister Benjamin Netanjahu die schrecklichen Morde und versprach: „jedes Hamas-Mitglied ist ein toter Mann”.

„Wir haben die Bestien gesehen. Wir haben die Barbaren gesehen, mit denen wir es zu tun haben. Wir haben einen grausamen Feind gesehen. Einen Feind, der schlimmer ist als ISIS. Wir haben Jungen und Mädchen gesehen, gefesselt, mit Kopfschüssen. Männer und Frauen, die lebendig verbrannt wurden. Junge Frauen vergewaltigt und abgeschlachtet. Soldaten wurden enthauptet… An einem Ort zündeten sie die Reifen um sie herum an und verbrannten sie bei lebendigem Leib,” erklärte Netanjahu.

„Jetzt kämpfen wir mit voller Kraft, an allen Fronten; wir sind zum Angriff übergegangen“, schloss er.

Die Lage im Norden

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben im Rahmen einer allgemeinen Truppenverstärkung im Norden Israels Reservisten in Grenzstädte zum Libanon entsandt.

„Die Truppen führen verschiedene Verteidigungsaufgaben in den Städten durch, darunter Patrouillen und die Einrichtung von Straßensperren, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten”, so das Militär.

Die Spannungen im Norden Israels waren in den letzten Tagen hoch, nachdem es an der Grenze zu mehreren tödlichen Zusammenstößen gekommen war. Einige der Angriffe wurden von palästinensischen Terrorgruppen, die vom von der Hisbollah kontrollierten Südlibanon aus operieren, ausgeführt, andere von der Hisbollah selbst.

Neueste Zahlen

Seit Samstag hat Israel Ziele der Hamas im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Zusätzlich zu den mehr als 1.500 getöteten Hamas-Terroristen innerhalb Israels meldete das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium 1.203  Tote innerhalb des Gazastreifens. Israel hat erklärt, es greife alle Gebiete an, in denen die Hamas operiert.

Über Nacht gab es keine Raketenangriffe aus Gaza, doch heute Morgen ertönten die Sirenen wieder in Zentralisrael und in der Gaza-Umgebung. Der Chef des Militärkommandos für die Heimatfront, Generalmajor Rafi Milo, erklärte, der langsame Raketenbeschuss des letzten Tages deute darauf hin, dass sich die Hamas auf einen langen Krieg vorbereitet.

Der Sprecher der IDF, Konteradmiral Daniel Hagari, erklärte, das Militär habe bisher die Familien von 81 Geiseln benachrichtigt, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Die Hamas und der Islamische Dschihad halten jedoch nach eigenen Angaben 130 Geiseln fest, wobei einige Berichte von mindestens 200 Geiseln im Gaza-Streifen ausgehen.

Die Zahl der getöteten Israelis liegt aktuell bei über 1300.

Titelbild: Ein israelischer Soldat patrouilliert die Grenze zum Gazastreifen. Foto: Edi Israel/Flash90

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